Die Preise für Lebensmittel klettern und klettern. Der Verbraucherpreisindex für Lebensmittel stieg zuletzt um etwa sechs Prozent an. Das trifft nicht nur Verbraucher, sondern auch die Gastronomie. Einige Wirte passen nun ihre Preise an.
So ist die Lage im Parkrestaurant
„Egal mit welchem Lieferanten ich spreche, alle sagen mir das gleiche, nämlich dass sie die Preise erhöhen müssen“, sagt Güney Birdüzer, Wirt vom Parkrestaurant. So ist beispielsweise der Preis von Speiseöl von 1,30 Euro im letzten Jahr auf 2,30 Euro in diesem Jahr gestiegen.

Die Preissteigerungen betreffen außerdem nicht nur die Lebensmittel, sondern auch alles andere drumherum. „Am Glas Bier hängt viel“, beschreibt es Birdüzer. Lieferung, Lagerung und Kühlung sowie Reinigung und Personalkosten würden sich ebenfalls auf den Preis auswirken. Er sagt: „Auch die Energiekosten sind ausgeartet.“
Also die Preissteigerungen einfach ungefiltert an die Kunden weitergeben? Birdüzer zögert. „Bei den Gästen sitzt es ja aktuell auch nicht so locker“, sagt er. Gleichzeitig räumt er ein: „Ein Zusatzabend mit Musik wird in Zukunft sicher etwas kosten.“
King Kebap passt Preise an
Und auch der Gang zum Imbiss wird in Zukunft etwas teurer. „Wir haben unter anderem den Preis für einen kleinen Döner von 2,50 auf 3 Euro und für einen großen Döner von 4,50 Euro auf 5,50 Euro angehoben“, berichtet Meryem Sürmelioglu vom King Kebap Imbiss in Donaueschingen.
Dass die Preise steigen, habe sie schon relativ früh gemerkt, irgendwann wurde eine Preisanpassung dann unvermeidlich. „Wir dachten erst, wir schaffen es auch so, aber dann mussten wir doch reagieren“, bedauert sie. Die steigenden Energiekosten habe sie in die neuen Preise bereits einkalkuliert.

Die Kunden hätten unterschiedlich reagiert. „Einige waren entsetzt, andere total verständnisvoll“, berichtet sie. Vor allen die Stammkunden, die laut Sürmelioglu 80 Prozent der Gäste ausmachen, könnten die Preissteigerung verstehen, würden das Lokal weiterhin besuchen und auch mehr Trinkgeld geben.
Doch nicht nur die Preissteigerungen bereiten Gastronomen Kopfzerbrechen, auch Lieferengpässe erschweren den Alltag. „Wir haben vor kurzem eine Tonne Mehl bestellt, aber dann nur 200 Kilogramm bekommen“, berichtet Meryem Sürmelioglu. Aktuell seien außerdem Pommes schwer zu bekommen.
Gäste im Restaurant Ochsen reagieren verständnisvoll
Auch Andreas Hensch vom Restaurant Ochsen ist gezwungen, die Preise zu erhöhen. „Die Preise für Lebensmittel und Nebenkosten steigen“, sagt er. „Daher muss ich Speisen und Getränke teurer machen.“
Der Preis für ein Bier beträgt jetzt 3,90 Euro, zuvor hat das Getränk nur 3,50 Euro gekostet. Von den Kunden bekomme er vor allem verständnisvolle Reaktionen. „Ich muss aber auch klar sagen, dass dadurch eine Familie, die vorher mehrfach pro Woche zu Gast war, jetzt nur noch seltener kommen kann“, gibt er zu Bedenken.
Ob die Preiserhöhungen in diesem Rahmen ausreichen, kann Hensch noch nicht sagen. „Das ist ein Prozess, der sicher bis Ende des Jahres dauert“, so der Gastronom. In diesem Zeitraum müsse er immer wieder nachrechnen und gegebenenfalls Preise anpassen.
Und auch mit Lieferengpässen hatte Hensch zu kämpfen. Manchmal musste er zwei bis drei Läden anfahren, um ein bestimmtes Produkt zu bekommen. „Eine Zeit lang konnte man nicht mehr als fünf Liter Öl kaufen„, erinnert er sich. Diese Situation habe sich aber wieder etwas beruhigt. Darauf hoffen Hensch und seine Kollegen nun auch bei den Lebensmittelpreisen.