Rekordbesuche in den Freibädern und Seen der Baar: Viele Badegäste nutzen das gute Wetter, um in den Freibädern in Wolterdingen und Hubertshofen, im Blumberger Panoramabad oder am Riedsee ins Wasser zu springen, zu schwimmen und sich abzukühlen. Nur im Donaueschinger Parkschwimmbad ist gerade keine Badebetrieb. Das Bad wird aktuell saniert. Doch wo gehen die Badegäste stattdessen hin?

Viele Schwimmer in Wolterdingen

Am frühen Morgen ist im Wolterdinger Freibad zumindest viel Betrieb, das Frühschwimmen ist sehr beliebt. „Wir sind wie eine kleine Familie mit bis zu 26 Schwimmern, die gemeinsam ihrem Frühsport nachgehen“, so Alma Kromer aus Wolterdingen. Diesem Vergnügen gehen nicht etwa nur Senioren nach, sondern auch Jugendliche wie der zwölfjährige Felix Görgen.

Mehr als 13.000 Besucher wurden im Wolterdinger Freibad bisher gezählt – mehr als in den Jahren vor Corona. Rekordverdächtig waren nicht nur die Besucherzahlen, sondern auch die Anmeldungen für die Schwimmkurse, die vom DLRG Baar, im Freibad Wolterdingen angeboten wurden.

Vieles hat das Freibad in Wolterdingen zu bieten, so auch einen Kinderspielplatz, auf dem Felix Görgen und Alma Kromer ihre Zeit verbringen.
Vieles hat das Freibad in Wolterdingen zu bieten, so auch einen Kinderspielplatz, auf dem Felix Görgen und Alma Kromer ihre Zeit verbringen. | Bild: Silvia Bächle

Als „Dorf mit dem Deluxe-Freibad“ bezeichnet die Vorsitzende des Fördervereins Ramona Vogelbacher Wolterdingen. Bei aller Freude über die Besucher-Rekorde kritisiert sie die Unvernunft mancher Badegäste. „Die Ansprüche sind teils sehr hoch, dagegen wird das eigene Verhalten nicht hinterfragt“, sagt die Vorsitzende.

Ob die zusätzlichen Besucher nun durch das geschlossene Parkschwimmbad nach Wolterdingen gekommen sind oder ob das Sommerwetter ebenfalls ein Grund ist, bleibt unklar. Fest steht jedoch: Ein Großteil der Schwimmer sind nach wie vor Stammgäste, wie die 69-jährige Rentnerin Erika Rüninger und die 46-jährige Sandra Zwick. Beide drehen im Freibad täglich ihre Runden.

Bademeister vorübergehend in Hubertshofen

Sind die verhinderten Schwimmer aus dem Parkschwimmbad dann vielleicht in Hubertshofen zu finden? Hier drehen immerhin Sabine Butkus und Caroline Gehring regelmäßig ihre Runden. Sie verbringen den Mittag im Freibad Hubertshofen. „Wir genießen unserer Mittagspause hier in diesem herrlichen familiären Freibad mit toller Wasserqualität“, so Butkus. Die beiden Schwimmerinnen kommen allerdings nicht aus Donaueschingen, sondern aus Bräunlingen.

Caroline Gehring und Sabine Butkus aus Bräunlingen kommen jede Mittagspause ins Freibad Hubertshofen, um sich fit zu halten und um sich ...
Caroline Gehring und Sabine Butkus aus Bräunlingen kommen jede Mittagspause ins Freibad Hubertshofen, um sich fit zu halten und um sich hier zu erholen, bevor es in der ambulante Pflege wieder weiter geht. | Bild: Silvia Bächle

Dafür ist ein anderes bekanntes Gesicht aus Donaueschingen in Hubertshofen vor Ort. „Hier sind die Besucher einfach toll, freundlich und vorbildhaft“, freut sich Bademeister Klaus Götte, der aufgrund der Schließung in Donaueschingen nun das Freibad in Hubertshofen bereut. Die Arbeit sei die gleiche: Es gelte unter anderem für die Sicherheit zu sorgen und für die Wasserqualität.

Panoramabad statt Parkschwimmbad

Einen vermehrten Besucheransturm aus Donaueschingen verzeichnet man im Panormabad in Blumberg. Doch dies sei sicherlich nicht der einzige Grund, weshalb die Badegäste das Panoramabad aufsuchen, so Ute Schwarz, die seit über zehn Jahren die Kasse betreut.

Das könnte Sie auch interessieren

Während die Kinder und Familien vor allem die Wellenrutsche und die 25 Meter lange Halbschalenrutsche genießen, loben die Frühschwimmer auch die Wassergymnastik, die hier angeboten wird. Schon während der gesamten Saison seien die Besucherzahlen sehr gut und man käme an die Vor-Corona-Zeiten wieder heran.

Hüpfen Schwimmbadgänger auch in den See?

„Die Schließung das Parkschwimmbads tangiert uns am Riedsee überhaupt nicht“, sagt Thomas Eike. Das Klientel von Freibädern und Badeseen sei sehr unterschiedlich. Die Schwimmer am Kirnbergsse oder Riedsee, seien sicherlich keine treuen Schwimmbadbesucher, wie der Betriebsleiter vom Riedsee-Camping Pfohren aus eigener Erfahrung beurteilt. Während die einen Duschen und das klare Wasser lieben, bevorzugen die Seeschwimmer die Natur und das Feeling auch mal zwischen Fischen oder Wasserpflanzen zu schwimmen.

„Wir sind mit der Badesaison sehr zufrieden, vor allem auch mit der Wasserqualität, die uns in früheren Jahren gelegentlich Probleme bereitete. Auch wenn derzeit durch die Schulferien etwas weniger Badegäste kommen, da viele Einheimische im Urlaub sind und die Urlauber bei uns dies nicht auffangen können, haben wir gut voll und können an Vor-Corona-Zeiten anknüpfen“, fasst Eike zusammen.