Zerbrochene Scheiben und kaputte Schilder. Und das immer wieder mal. Der Eventkeller, eine Kneipe an der Donaueschinger Josefstraße wird seit geraumer Zeit von der Zerstörungswut Unbekannter heimgesucht.

Unschöne Überraschung

Betreiber Tobias Paganini weiß nicht, warum ausgerechnet ihn trifft. „Nach einem anstrengenden Arbeitstag, der bis in die Nacht hinein geht, freue ich mich wahrlich nicht über diese Überraschung“, sagt er und beschreibt, was er gesehen hat: das zertrümmerte Werbeschild des Eventskellers. Das Schild steht nachts an der Straße, unübersehbar, groß.

Plexiglasscheibe ist zerstört

Eigentlich soll das Schild neue Gäste werben. Doch daraus wird nichts. Das Plexiglas der Scheibe ist zertrümmert, das Banner kaputt oder komplett heruntergerissen und indes auch das Schild zerstört.

Ein Foto aus April: Damals sind die Hinweise in Richtung Eventkeller noch nicht Ziel von unbekannten Zerstörungswütigen.
Ein Foto aus April: Damals sind die Hinweise in Richtung Eventkeller noch nicht Ziel von unbekannten Zerstörungswütigen. | Bild: Hannah Schedler

Dabei sei dies für ihn kein Einzelfall, statt wohl eher die Regel, erzählt Betreiber Tobias Paganini. In den vergangenen Monaten musste er nach eigenen Angaben etwa acht Mal Vandalismus-Attacken verkraften.

Neues Schild kostet rund 280 Euro

Neben der psychischer Belastung sei das aber ganz klar auch ein teures Ärgernis. Um die 280 Euro kostet die Neuanschaffung des Schilds, inklusive teils langer Wartezeit. Lieferkosten, Druckkosten, Materialkosten. Das zähle alles in die Summe. Der finanzielle Ausfall von Neukunden, die aufgrund fehlender Werbung nicht kommen, sei da noch gar nicht eingerechnet. „Es ist auf jeden Fall super frustrierend. Die Menschen sollen den Besitz von anderen in Ruhe lassen“, sagt der Gastronom.

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Konkurrenz ist für ihn kein Thema

Ob die Zerstörungen ein gezielter Angriff auf sein Geschäft seien? Darüber habe sich Paganini noch keine Gedanken gemacht. Konkurrenz sei für ihn kein Thema. „Ich freue mich, wenn es bei den anderen gut läuft“, sagt Paganini. Er verspüre auch keine Eifersucht, wenn es bei den anderen voll sei und bei ihm nicht. Besser sei es, auf sich selbst zu schauen. „Ich könnte mir vorstellen, dass das Mutproben waren. Das sich jemand vor den Freunden beweisen musste.“ Oder Halbstarke, die nachts nichts Besseres zu tun haben.

„Die Lage ist aktuell schwierig, auch ohne den Vandalismus.“Tobias Paganini, Betreiber des Eventkellers
„Die Lage ist aktuell schwierig, auch ohne den Vandalismus.“Tobias Paganini, Betreiber des Eventkellers | Bild: Hannah Schedler

Unterkriegen lässt sich der Gastronom nicht. Er hat schon ein neues Schild bestellt. „Ich bin gespannt, wie lange es hält“, meint er. Als Präventionsmaßnahme werde er das Schild nun abends immer in den Gastraum bringe. Sicherheitskameras, um etwa die Täter zu überführen, würden aufgrund der Kosten nicht in Frage kommen.

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Das sagt die Polizei dazu

Vandalismus sei strafrechtlich eine Sachbeschädigung, erklärt Jörg Kluge, Pressesprecher der Polizei. „Das Wort Vandalismus kennt das Strafrecht nicht.“ Eine statistisch unterlegte Auskunft über die Häufigkeit von Vandalismus-Vorfällen könne Kluge nicht geben. Denn diese Fälle fielen unter den Suchbegriff der Sachbeschädigung. Sachbeschädigungen an Gebäuden seien auch eingeworfene Scheiben oder auch an die Fassade geworfene Eier zuzurechnen. Von den beschädigten Schildern beim Eventkeller wisse er nicht. Diese Vorfälle seien bei der Polizei nicht aktenkundig.

Ja, angezeigt habe er die Vorfälle noch nicht, so Paganini. Denn eine Anzeige gegen Unbekannt würde laut ihm nichts bringen. „Die Täter findet man sowieso nicht.“ In Zukunft wolle er die Sachbeschädigung aber der Polizei melden.

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