In der Werkstatt der Narrenzunft Frohsinn im Sennhof geht es in diesen Tagen laut und geschäftig zu. Hier wird fleißig gesägt, gehämmert, gebohrt, geschraubt und gemalt. Denn bis zum großen Festumzug am Fasnetsonntag, 2. März, müssen alle acht Wagen der Narrenzunft Frohsinn fertig sein.
Die Leitung des Wagenbau-Teams hat Ehrenzunftmeister Martin Wullich inne. Er weiß, worauf es beim Wagenbau ankommt, schließlich ist er bereits seit 40 Jahren dabei. Wie kam es dazu, dass er vor Jahren Teil des Wagenbau-Teams wurde?
„Man hat Handwerker gebraucht und ich bin Handwerker“, erzählt er schmunzelnd. Aber er sei vor allem aus „Idealismus und Liebe zur Narretei“ dabei, ergänzt Wullich. „Und um die Menschen zu erfreuen.“
Ende einer Ära
Dieses Jahr wird aber wohl sein letztes Jahr als hauptamtlicher Organisator des Wagenbau-Teams sein, berichtet Wullich. Nächstes Jahr werde er nur noch unterstützend dabei sein, im Jahr darauf soll dann Sabine Spies die Organisation übernehmen, erklärt der Ehrenzunftmeister.
Auf welche Motto-Wagen sich die Besucher dieses Jahr freuen können – das will die Zunft noch nicht verraten: „Es kann alles dabei sein“, erklärt Zunftmeister Alexander Dannecker. Die einzige Voraussetzung: „Die Idee muss umsetzbar sein.“ In den vergangenen Jahren gab es Motto-Wagen zu Themen wie Steckenpferd, Donaueschinger Bahnhof oder Piratenschiff.
Auf Ideensuche in der Sauna
Die Ideen für die Umzugswagen stammen zum Großteil vom Ehrenzunftmeister Martin Wullich. Die Einfälle dafür kommen ihm meistens in der Sauna: „Da habe ich Ruhe und dort kommt die Muse.“ Die Mottos würden dann anschließend in der Narrenzunft besprochen, bevor es dann in die Umsetzung durch das Wagenbau-Team gehe.
In der Regel werkeln täglich zwei Maler und drei Bauer an den Umzugswagen, manchmal sogar mehr, berichtet der Leiter des Wagenbau-Teams. Wie lange das Team für einen Wagen braucht? „Das kommt darauf an“, so Wullich. „Ungefähr drei Tage“, schätzt er.
Malen ist dieses Jahr Frauensache
Das Bemalen der Umzugswagen ist in diesem Jahr Frauensache: „Sabine Spies und ich bemalen alles“, erzählt Anette Jaiser, die zum ersten Mal Teil des Wagenbau-Teams ist. Sie sei in den vergangenen Jahren bereits bei den Kueseckel mitgelaufen. Dieses Jahr habe sie sich noch mehr einbringen wollen, erklärt Anette Jaiser.

Als die Möglichkeit aufkam, mitzumachen, sei für Jaiser klar gewesen: „Da mache ich gerne mit.“ Denn sie renoviere bei sich zu Hause eigentlich alles selbst und habe „schon immer gerne gemalt.“
Sicherheit hat Prorität
Doch die Umzugswagen müssen nicht nur gut aussehen, sondern auch sicher sein. „Alles muss sicher auf die Wagen montiert werden“, erklärt Zunftmeister Dannecker. „Da darf nichts herumwehen.“
Darüber hinaus gibt es auch noch bauliche Sicherheitsvorkehrungen, die es zu berücksichtigen gilt: Zum Beispiel müssen die Radkästen abgedeckt und Schutzplanken an den Seiten der Fahrzeuge angebracht werden, damit die Räder nicht zugänglich sind, erklärt Dannecker. Personen auf dem Wagen müssen mit einer Halterung, einem Geländer, gesichert sein und der Bereich zwischen Fahrzeug und Anhänger mit Gummiseilen abgesperrt werden.
Wagen werden vor dem Umzug kontrolliert
Da beim großen Festumzug am Fasnetsonntag aber nicht nur die Wagen der Narrenzunft Frohsinn auf den Donaueschinger Straßen rollen, müssen die Wagen der anderen Umzugsteilnehmer auf ihre Sicherheit überprüft werden.
„Die anderen Zünfte bekommen von uns im Vorfeld eine Checkliste zugeschickt“, erklärt Dannecker. Darin wird neben den baulichen Vorgaben unter anderem abgefragt, ob eine gültige Zulassung für das Fahrzeug vorliegt oder ob der Fahrer eine gültige Fahrerlaubnis hat.
„Die entsprechenden Dokumente müssen vorliegen, nur wenn das der Fall ist, dürfen die Umzugswagen teilnehmen“, so Dannecker. Das werde dann auch noch einmal vor dem Umzug kontrolliert.

Bei manchen Umzugswagen, auf denen viele Menschen transportieren würden oder eine Bar montiert sei, sei eine Straßenzulassung und eine Abnahme durch den TÜV notwendig. Bei den Wagen der Narrenzunft Frohsinn sei das nicht der Fall: „Wir haben nur Motorwagen“, erklärt Dannecker. Hier sei nur eine landwirtschaftliche Zulassung erforderlich.
Zum Schutz der Teilnehmer und Besucher
Um die Sicherheit während des Umzugs zu gewährleisten, seien zusätzlich Begleitpersonen, die neben den Wagen oder Pferdekutschen herlaufen und alles im Auge behalten, notwendig, erklärt Dannecker. Die Anzahl der Begleitpersonen sei von der Größe des Umzugswagens oder dem Sichtfeld des Fahrers abhängig.
Zudem kontrolliere die Zunft vor dem Umzug, ob die Fahrer auch fahrtüchtig seien, so der Zunftmeister. Denn der Schutz der Umzugsteilnehmer und Besucher sei wichtig. „Die Sicherheit geht vor“, erklärt Dannecker.