Die Baustelle in der Friedrich-Ebert-Straße lässt bei der Stadtverwaltung keine Langeweile aufkommen. Schon mehrfach wurden Beschwerden rund um die Arbeiten und vor allem den damit verbundenen Verkehrsfluss laut. Auch in der jüngsten Gemeinderatssitzung tauchte das Thema wieder auf.
Auf der Tagesordnung stand es dabei allerdings nicht. Unter dem Punkt „Einwohnerfragen“ trat Frank-Peter Nickel ans Mikrofon im Strawinsky Saal – und machte seinem Ärger Luft. Er sei Anwohner der Bühlstraße, die auch gesperrt ist: „Wir haben hier eine gute Beschilderung, um nach Hüfingen zu finden. Wenn jemand von außen allerdings zu uns will, ist er aufgeschmissen“, so Nickel. Er beobachte permanent Leute, die sich verfahren haben und nach dem Weg suchen.

Nickel sei mit dem Thema Friedrich-Ebert-Straße mehrfach auf das Ordnungsamt zugegangen, habe schließlich keine Antwort mehr bekommen: „Obwohl wir hier richtig betroffen sind, werden wir auch nicht richtig informiert.“
Ein Zustand, wie er nicht sein kann
„Ich muss genau planen und mir überlegen, wann fahre ich nach Hüfingen zum Einkaufen, wann fahre ich in die Stadt“, so Nickel. Durch die Sperrung der Straße komme es zu einem Ausweichverkehr und viele Autos fahren über die Gehwege: „Das ist in einem Zustand – das kann nicht sein.“ Er halte sich an die Absperrungen, etliche Anwohner fahren jedoch über Wiese und Gehweg. „Warum kann man nicht die Baustelle am Abend und am Wochenende offen halten?“, fragte Nickel.
Und außerdem: „So eine wichtige Baustelle kann nicht so lange dauern. Und von den Bauarbeitern hört man dann, dass es im Oktober nicht mehr reicht, um damit fertig zu werden.“ Zudem sehe man oft nur wenige Arbeiter, die dort beschäftigt seien.
Das sagt die Stadtverwaltung
„Man merkt: Sie sind angefasst“, sagt Oberbürgermeister Erik Pauly. Er stellte klar, dass Baustellen unangenehme Folgen haben: „Aber wir tun das nicht, um die Anwohner zu ärgern. Wir tun es wegen der Straße.“ Was die Informationen rund um die Baustelle betreffe, tue man alles, um Transparenz zu schaffen: „Über unseren E-Mail-Verteiler ist heute wieder ein Schreiben raus. Dort erfahren sie, wann, wo, welche Schritte als Nächstes anstehen. Wir versuchen, alle Infos, die wir haben, auch weiterzugeben“, so der OB.

Er könne nur pauschal um Verständnis bitten: „Wir versuchen bei jeder Baustelle so gut es geht zu informieren und dass es so wenig Belästigungen wie möglich gibt.“ Dennoch: „Es sind notwendige Dinge.“ Was das Umfahren der Absperrung betreffe, „da behandeln wir alle gleich. Es wird stark kontrolliert“, so Pauly weiter.
Den Vorwurf der mangelnden Information wollte auch Tiefbauamt-Leiter Dirk Monien nicht so stehen lassen: „Dem muss ich widersprechen! Wir haben einen offenen E-Mail-Verteiler.“ Über den werden immer Informationen herausgegeben.
Und wie lange wird das Projekt noch dauern?
„Plan ist es, in der ersten November-Woche mit den Asphaltarbeiten fertig zu werden, dann können noch die Markierungsarbeiten fertig gemacht werden“, sagte Monien.
Die Baustelle über Nacht oder das Wochenende zu öffnen, sei indes nicht möglich: „Es wäre wenig sinnvoll, alles auf- und abzuräumen. Zeitlich wäre das nicht machbar.“ Monien äußerte sich auch hinsichtlich des Vorwurfes, man sehe immer nur wenige Arbeiter auf der Baustelle: „Es ist ein Abschnitt mit 500 Metern Länge. Es hilft nichts, wenn 15 Leute da stehen. Dadurch wird es nicht schneller. Die Maßnahme braucht eben ihre Zeit.“ Alle Beteiligten seien gehalten, die Maßnahme so zügig wie möglich abzuschließen.