Anita Reichart

Er ist eine Ausnahmeerscheinung, der man in so mancher Hinsicht gratulieren kann. Auch mit achteinhalb Jahrzehnten Lebenserfahrung kann ihn nichts erschüttern. Bruno Morath, Geschäftsmann aus Wolterdingen, feiert am heutigen Mittwoch seinen 85. Geburtstag.

Sehr rüstig und fit

Der Jubilar hat sein Arbeitsleben eigentlich schon lange hinter sich. Trotz einer schweren Herzoperation vor zwei Jahren ist er aber sehr rüstig. Er fühlt sich auch wieder sehr wohl, wie er stolz versichert. Und so ist es nur verständlich, dass er seine Schreibwaren-Ecke an der Mühlenbrücke in Donaueschingen auch weiterhin betreiben möchte.

„Nette Stammkundschaft“

„Ich habe geplant, bis 90 weiterzumachen, und dann gehe ich in Frührente“, erzählt er mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht. Was ist seine Motivation? „Weil ich sehr nette Stammkundschaft habe, die auch gerne ein Schwätzchen mit mir hält, und die ich nicht missen möchte“, meint der Jubilar. Derzeit hält er seine Ladentüre jedoch geschlossen, aus Rücksicht auf sich.

Nach wie vor Selbstversorger

Privat sei er nach wie vor Selbstversorger und habe auch noch sein komplettes Beisswerkzeug, lacht er. Nur wegen Corona tätigen seine Kinder momentan die Einkäufe für ihn und seinen kleinen quirligen Hund.

Fernweh nach der kaufmännischen Lehre

Der gebürtige Hüfinger absolvierte von 1948 bis 1951 eine kaufmännische Lehre in Schwenningen. Doch damals konnte man in diesem Beruf nur wenig Geld verdienen, sodass er als Bauhelfer und danach als Baumonteur in Stuttgart arbeitete. Dann plagte ihn das Fernweh, und so setzte er sich in den Zug nach Hamburg, um auf einem Schiff anzuheuern. Daraus wurde aber nichts, denn ohne eine handwerkliche Ausbildung hatte er keine Chance.

Zwölf Jahre Baumonteur in Norddeutschland

In Norddeutschland blieb Morath jedoch zwölf Jahre als Baumonteur. Danach kehrte der Jubilar in seine Heimat zurück und eröffnete Mitte der 1960er Jahre ein Lebensmittelgeschäft an der Donaueschinger Wasserstraße. Gesundheitliche Gründe zwangen ihn aber 1980 zur Geschäftsaufgabe. Danach eröffnete er 1988 schließlich das Schreibwarengeschäft.

Zu seinem Ehrentag gratulieren vier Kinder und drei Enkelkinder. Seine Frau verstarb vor sechs Jahren.