Furtwangen – Mit einer Mitteltemperatur von 3,2 Grad lag der November an der Wetterstation auf dem Kussenhof um 1,3 Grad über dem langjährigen Mittelwert. Damit waren bisher ausnahmslos alle Monate des Jahres 2024 zu mild. Der letzte zu kühle Monat war der April 2023, womit nun schon 19 Monate in Folge zu mild waren. Von den letzten 24 Monaten waren 23 wärmer als normal. Als Vergleichswert wurden hierbei die Daten seit Beobachtungsbeginn 1979 herangezogen.

  • Temperaturschwankungen: Mitunter waren die Temperaturschwankungen in den letzten Wochen enorm. Nachdem der Tagesmittelwert am 22. November noch bei rund minus vier Grad gelegen hatte, war es nur drei Tage später mehr als 13 Grad wärmer. Der Tiefstwert im November lag bei minus 5,5 Grad, der Höchstwert hatte zum Monatsbeginn bei 16,5 Grad gelegen. Die Niederschläge erreichten mit 138 Litern pro Quadratmeter den langjährigen Mittelwert nur zu 83 Prozent.
  • Niederschlag: Der niederschlagsreichste Tag des Monats war der 20. November mit knapp 37 Litern pro Quadratmeter. Das war kein ungewöhnlicher Wert – der bisherige Tageshöchstwert um diese Jahreszeit lag mehr als dreimal so hoch. Passend zu den leicht unterdurchschnittlichen Regenfällen lag die Sonneneinstrahlung rund 14 Prozent über dem Normalwert. Rund ein Fünftel der Niederschläge ging als Schnee nieder, der erste Schnee fiel am späten Abend des 11. November, so die Aufzeichnungen.
  • Schnee: Die maximale Schneehöhe des Monats wurde mit 21 Zentimetern am 22. November gemessen. Für den Furtwanger November war das aber keine ungewöhnliche Menge; im vergangenen Jahr wurden im Vergleichsmonat bis zu 42 Zentimeter gemessen, im November 1996 waren sogar 80 Zentimeter verzeichnet worden. Über den gesamten zurückliegenden November betrachtet, erreichte die Schneehöhe nur zwei Drittel des langjährigen Durchschnitts. Mit dem November ging nun auch der meteorologische Herbst zu Ende.
  • Milde Temperaturen: Er war mit einer Mitteltemperatur von 8,1 Grad um 1,6 Grad zu mild; damit liegt der letzte zu kühle Herbst nun schon sieben Jahre zurück. Als die bislang letzte Jahreszeit überhaupt, die zu kühl war, steht das Frühjahr 2021 in der Statistik. Damit waren nun die letzten 14 Jahreszeiten allesamt zu mild. Die Niederschläge lagen im zurückliegenden Herbst in der Summe um rund 14 Prozent über dem Normalwert; die Sonne erreichte nur 91 Prozent ihres Sollwertes.
  • Wenig Sonne: Das Jahr 2024 wird damit – so viel ist bereits sicher – als ein trübes Jahr in Furtwanger Wetterstatistik eingehen. Denn selbst ein Dezember mit neuem Solarrekord könnte das Defizit auch theoretisch nicht mehr aufholen. Im Mittel erreicht der Dezember als der sonnen­schein­ärmste Monat eine Einstrahlung von 26 Kilowattstunden pro Quadratmeter, der sonnigste lag 2016 bei 40 Kilowattstunden. Im Mittel fällt nur 2,3 Prozent der jährlichen Solarstrahlung im Dezember an; an der Spitze steht mit 14,5 Prozent Anteil der Juli.
  • Ausblick: Zugleich ist der Dezember im Durchschnitt der niederschlagsreichste Monat des Jahres. Mit 219 Litern pro Quadratmeter erhält er zwölf Prozent der Jahresmenge, gefolgt vom Januar mit 10,4 Prozent. Am trockensten sind im Mittel April und September, die jeweils etwa 6,4 Prozent der Jahresniederschläge abbekommen. Der regenreichste Tag des ganzen Jahres war in den letzten 46 Beobachtungsjahren übrigens der 19. Dezember mit durchschnittlich 10,4 Litern pro Quadratmeter.

Am häufigsten regnete es am 21. Dezember, der in 78 Prozent der Fälle Niederschlag brachte. Am wenigsten Regen fiel in all den Jahren am 2. September, nämlich im Mittel nur 1,5 Liter pro Quadratmeter. Der sonnenscheinärmste Tag des Jahres war nach den bisherigen Messungen der 19. Dezember, also einer der kürzesten Tage des Jahres.

  • Bei den Schneemengen kommt der Dezember an den Januar noch nicht heran. Im Dezember liegt sie bei 18 Zentimetern, im Januar bei 27. Und bis zum schneereichsten Tag ist es noch etwas hin, denn das ist im Mittel der 24. Februar. Trotzdem wurden auch im Dezember in der Historie schon enorme Schneemengen verzeichnet: im Jahr 1981 nämlich 182 Zentimeter.