Siegfried Kouba

Mit einer glänzenden Idee wartet das Schwarzwald-Harmonika-Orchester Furtwangen (SHO) auf: Es bietet in einer Videoproduktion den Hit „Bella Ciao„ und kämpft so mit einem bekannten Lied gegen den Corona-Blues an.

Interessantes Video

„Wir bleiben zuhause“ teilt das Akkordeonorchester bei seinem Internetauftritt mit und präsentiert ein interessant aufgemischtes Video. Den guten Einfall dazu lieferte Andreas Reiner, der auch für die technische Umsetzung sorgte. Nicht wenig Arbeit stand damit im Zusammenhang, denn eine Konferenzschaltung mit entsprechender Bild- und Tonaufzeichnung war notwendig.

Aufrührerischer Text des Liedes wenig bekannt

Der aufrührerische Text des Liedes ist weniger bekannt, dafür die mitreißende, mediterran geprägte Melodie. Der „Schlager“ kam im Zweiten Weltkrieg auf und beflügelte viele Arrangeure zu entsprechenden Variationen. Auch die Filmindustrie griff die Melodie und den poetischen Inhalt auf, und gar zum Sommerhit 2018 avancierte der Titel durch eine Episode der Serie „Haus des Geldes“.

Musikalisches Fanal der Linken

War hier krimineller Hintergrund gegeben, so wurde die „Hymne“ im Laufe der Jahrzehnte zum antifaschistischen, anarchistischen, kommunistischen und sozialdemokratischem Fanal, dessen Melodie Arbeiterinnen auf den norditalienischen Reisfeldern bereits Anfang des 20. Jahrhunderts sangen.

 

Innig durchglüht ist der Abschied eines Freiheitskämpfers, der seinen baldigen Tod spürt und von seiner angebeteten „schönen Blume“ in Italiens Bergwelt bestattet sein möchte.

Liebe über den Tod hinaus

Das Video fängt die melancholische Stimmung ein, die den Rahmen des musikalischen Vortrags bildet. Im Zentrum steht die mehrstrophige Schilderung von unendlicher Liebe, die über den Tod hinaus bestehen bleibt und in südländisch geprägter, fesselnder Musik aufgeht, eingefangen in einem Arrangement durch den bekannten Musikpädagogen Bernd Glück.

Bilder wachsen zu einem Ganzen zusammen

Anfangs meint man, das Harmonikaorchester verabschiedet sich, denn die Mitglieder winken den Zuschauern zu. Doch weit gefehlt: Es entsteht ein Orchesterbild einzelner Musiker und Musikerinnen unter Leitung von Dirigentin Uta Borho, das zu einem Ganzen zusammenwächst und jenen Titel wiedergibt, der beim letztjährigen Jahreskonzert als Zugabe das Publikum begeisterte.

Hier kann man sich erneut begeistern lassen:

Außerdem ist das Video auf der Homepage des Vereins unter www.sho-furtwangen.de zu sehen.