Im Aquari stehen die alljährlichen Revisionsarbeiten an. Das Hallenbad ist seit Monatsanfang bis einschließlich Sonntag, 22. September geschlossen. „Nichts dramatisches“, umschreibt Stadtbaumeister Leopold Jerger den Arbeitsrahmen in diesen drei Wochen. „Im Wesentlichen sind es jedes Jahr turnusmäßige Arbeiten“, erklärt er weiter. Während des Bade- und Saunabetriebs ergebe sich der normale Verschleiß, dem man mit Ausbesserungs- und Malerarbeiten begegne. So werden teils kleinere Abschnitte mit einem neuen Anstrich versehen, aber auch größere Flächen neu getüncht. Auch die Erneuerung von Silikonfugen gehört zur alljährlichen Wartung.

Über die Dimension von oberflächlicher Behandlung hinaus gehen Reparaturarbeiten an zwei Stahlstützen, die in der Schwimmhalle stehen. Hier hat im Fußbereich der Streben der stete Kontakt mit dem chlorhaltigen Wasser zu Korrisionsschäden geführt. Die Stahlträger werden vom Rost befreit und neu beschichtet.
Dabei ist es auch notwendig, gut zehn Zentimeter tief neben den Stahlstützen den Fliesenboden aufzuspitzen. „Wir wissen nicht, wie sich die Korrission im Untergrund entwickelt hat“, sagte Jerger. Es werde sich dann herausstellen, ob die Maßnahmen im oberen Bereich ausreichen werden. Möglicherweise könnten Teile des Trägers so beschädigt sein, dass Reparaturstücke, quasi Implantate, eingesetzt werden.
Deutlicher umrissen sind zwei Reparaturarbeiten im Saunabereich. Nach 20 Betriebsjahren haben zwei der vier genutzten Saunaöfen den Geist aufgeben. Sie werden ersetzt, eine absehbare Notwendigkeit, so Jerger. Ausgedient hat der Sonnenhimmel in der Blockhaussauna. Ein Schreiner wird einen Ersatz installieren.

Zwei Wochen dauern die eigentlichen Revisionsarbeiten, in der dritten Woche stehen dann Reinigungsarbeiten mit besonderem Augenmerk auf hygienische Anforderungen an. Für Schulen und Vereine öffnet das Bad am Montag, 23. September, die regulären Öffnungszeiten gelten ab Dienstag, 24. September.
Als das Hüfinger Hallenbad 1972 in Betrieb genommen wurde, hatte es umgerechnet 940 000 Euro gekostet. 1999 bis 2001 wurde die Generalsanierung mit 3,2 Millionen Euro abgerechnet. Der nächste große Sanierungsabschnitt erfolgte 2012/13.
Damals wurden das Außenbecken und die Rutsche angefügt sowie der Saunabereich erweitert. Seit Mitte April stehen die Optionen für die Zukunft des Schwimmbads fest. Eine umfassende Sanierung wird mit etwa elf Millionen Euro eingepreist, ein Neubau wäre, je nach Variante, zwischen zwölf und 13,5 Millionen Euro zu haben.
Warmbadezeiten
Ende April ist aus einem mehrwöchigen Versuch ein Dauerbetrieb geworden: An Wochenenden wird das Sportbecken von 28 auf 30 Grad Wassertemperatur aufgeheizt. Nach dem Badebetrieb am Sonntag wird die Temperatur wieder reduziert. Inweit sich diese Reaktion der Stadt auf Vorwürfe, insbesondere von Familien, das Wasser sei zu kalt, in eine höhere Besucherzahl widerspiegelt, könne man nicht sagen, meinte Hauptamtsleiter Horst Vetter. Sicher sei aber, dass sich über die Monate die Ansichten von Befürwortern und Skeptikern nicht geändert hätten: Badegästen, die sich eher gemächlich im Wasser bewegten, sei die Temperatur angenehm, Sportlern dagegen zu warm. Das gelte insbesondere auch am Schulen und Vereinen vorbehaltenen Montag. (wur)