Den Audi 80 kannte Michael Steinemann schon von Kindesbeinen an, „da sich meine Eltern den Wagen Anfang der 90er-Jahre als Familienauto zugelegt haben“. Er wisse noch, wie sich sein Vater bei einem Ausflug über die langsame Beschleunigung des 90 PS starken Fahrzeugs beklagt habe. „Zu meinem Nutzen, weil sich meine Eltern 2004 einen neuen, schnelleren Audi zulegten und ich zu meinem 18. Geburtstag im Februar 2005 den Audi 80 von meinem Vater bekam“, erinnert sich das Hüfinger Gemeinderatsmitglied – „für einen symbolischen Euro“.

Ein Lackfehler und die Frage: Rot oder Weiß?

In Sumpfohren, wo Steinemann aufwuchs, sei seine Altersgruppe in drei „Glaubensfraktionen“ aufgeteilt gewesen: die Audi-Fahrer, die BMW-Fahrer und die Opel-Fahrer. „Für sein Gewicht hatte der Audi ein bisschen zu wenig PS und wenige Extras, war aber rückblickend als erstes Auto ideal“, sagt er. Und dennoch habe Steinemann von Freunden ein paar Seitenhiebe erdulden müssen. Warum? „Das Auto hatte einen Lackfehler. Im Heckbereich verblasste der rote Lack sehr stark.“ Für Freunde ein Grund, etwas hämisch über seinen „weißen“ Audi herzuziehen.

Als das treue Gefährt die Familie verließ: Im Jahr 2011 verkaufte Michael Steinemann den Audi 80.
Als das treue Gefährt die Familie verließ: Im Jahr 2011 verkaufte Michael Steinemann den Audi 80. | Bild: privat

„Der Audi 80 passte wohl irgendwie zu mir: Als ich meine heutige Frau Daniela zum ersten Date abholte, ging sie, obwohl mehrere Autos in der Straße standen, schnurstracks zu meinem Audi 80. Sie stieg ein und sagte: ‚Ich wusste sofort, dass das deiner ist.‘“

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Knapp 20 Jahre lang war der Audi 80 in Familienbesitz. „Mein Vater hat das Auto genauso geliebt wie ich. Er hat gern daran gebastelt, das sorgte für eine hohe Identifikation mit dem Wagen“, erzählt Michael Steinemann. Er selbst sei anfangs hauptsächlich in den Nachbarort Pfohren gefahren, wo er den Beruf des Industriekaufmanns lernte. Später ging es für schulische Zwecke nach Konstanz und Radolfzell.

Die Trennung erfolgte schließlich 2011: „Bis der TÜV uns scheidet“, fasst der Mundelfinger zusammen. Mehrere Reparaturen seien unumgänglich gewesen, um noch mal durch die Hauptuntersuchung zu kommen. Also, wie passend, legte sich Steinemann einen Audi A4 zu.

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