Die Musikszene ist heute enorm vielfältig. Techno, House, Metal oder Rock haben ihre Fans und bauen um diese Genres ganze Lebenswelten auf. Da ist es schon fast eine kleine Sensation, wenn zwei Generationen im Genre Rock zusammenfinden und diese dann auch privat verbandelt sind: nämlich als Vater und Sohn. Passiert ist das Arthur Mäder (54) und seinem Sohn Samuel (22) aus Wolterdingen.
Irgendwann gewann der Fußball
Wie viele Kinder sei auch Samuel, von Freunden Samu genannt, im Alter von fünf Jahren zum Gitarrenunterricht gebracht worden, schreibt Arthur Mäder. Aber ebenso wie bei vielen Kindern war es irgendwann vorbei mit dem Interesse am Musikinstrument. Der Fußball wurde nach der Grundschule wichtiger und das Instrument begann in der Ecke zu verstauben.
Dies änderte sich während der Corona-Zeit, als Kneipen und Diskotheken geschlossen waren. Da trafen sich die jungen Heranwachsenden regelmäßig im Nebenraum zum Probelokal der Band Dust & Bones: daheim bei den Mäders auf der „Insel“ in Wolterdingen.
Spontan wurde dort eine Idee geboren: „Wir gründen jetzt eine Band“, sagten die Jungs und ein Name war auch schon da. Kick to Lick sollte ihre Band heißen.
Die Begeisterung an der Rockmusik bei den jungen Musikern war überwältigend. Und da es bei der Band Dust & Bones von Vater Arthur noch eine große Lücke im Line-up an der Gitarre zu füllen gab, wurde auch diese spontan von Samu geschlossen.
Er spielt nun für den leider verstorbenen Chris Frère. Für Dust & Bones war es immer ein großes Fragezeichen, wer ein gebührender Nachfolger für Chris sein könnte. Aber mit Samu, dem Sohn von Drummer Arthur sollte die bestmögliche Lösung gefunden sein. Sozusagen: „Familiensache“.
Ein offizielles Konzert mit besonderem Ereignischarakter, spielen Kick to Lick und Dust & Bones am Samstag, 16. November, um 20 Uhr in der Halle von Holzbau Mäder, Aubachstraße 1 in Mundelfingen. Für Vater Mäder, der beruflich als Werkzeugmacher arbeitet, bedeutet das Konzert „back to the roots“: Denn in Mundelfingen hat Dust & Bones vor genau 30 Jahren das erste Konzert gegeben.
Auf Samu wartet dagegen die Premiere vor (hoffentlich) großem Publikum. Und vermutlich steht dem frisch gebackenen Wirtschaftsingenieur ein schweißtreibender Abend bevorsteht. Er wird bei beiden Bands die Gitarre spielen. Er sieht es gelassen und zieht ein breites Grinsen auf: „Kein Problem, das hat Zakk Wylde bei Ozzy Osbourne auch schon getan!“ Man könnte meinen, es wäre ein Duell zwischen Generationen, Ü50 trifft auf knapp 20. Aber nein, so soll es nicht sein. „Es soll ein Abend werden, wo die alte und die junge Rockgeneration, ganz sicher, zu einem unvergesslichen Abend zusammenfindet“, sagt der Drummer der Familie.