Ungewöhnlich braune und kahle Stellen: Irgendetwas stimmt nicht mit den Grünflächen, Randstreifen und Beete in der Hüfinger Innenstadt.
Bei genauerem Hinsehen wird deutlich, hier ist jeglicher Bewuchs abgestorben. Seltsam, denn direkt nebenan, wie mit dem Lineal gezogen, brummt das Leben. Der Frühling lässt Pflanzen wachsen und in saftigem Grün sowie in verschiedenen Blütenfarben erstrahlen.
Was ist hier also passiert?
Wurden hier giftige Herbizide zur Unkrautbeseitigung eingesetzt? Dem ist nicht so, wie eine Nachfrage der Redaktion bei der Stadtverwaltung ergab. Hauptamtsleiter Erich Lafera sagt: „Die Stadtverwaltung setzt zur Unkrautbeseitigung keine Herbizide ein.“ Vielmehr komme ein thermisches Verfahren zum Einsatz.
Wie das funktioniert, beschreibt er so: „Hierbei wird Heißwasserschaum, beziehungsweise heißer Wasserdampf auf das Unkraut aufgebracht, was die Eiweiß-Struktur des Unkrautes beschädigt.“

Die gute Nachricht
Dies hebe die Verbindung zur Wurzel auf und beseitige so das Unkraut. Das Verfahren komme punktuell zum Einsatz und es handle sich dabei um ein sehr ökologisches Verfahren.
Auch sei es möglich, mit natürlichen Zusätzen heißen Schaum zu produzieren, erklärt Bauhofleiter Michael Sproll. Das komme zum Beispiel bei tiefen Temperaturen zum Einsatz. Die Schaumschicht sorge dann isolierend dafür, dass das 90 Grad heiße Wasser länger auf und im Boden wirken könne.
Das Verfahren wird eingesetzt, um Unkraut und Wildkräuter zu entfernen, das sind Pflanzen, Gräser und Moose, die nicht gezielt angebaut oder kultiviert werden, sondern als Begleitvegetation auftreten.
„Unkraut beschädigt Straßen und Wege, schwächt bauliche Infrastruktur und verdrängt Kulturpflanzen“, so der Hauptamtsleiter. Außerdem seien sie optisch nicht an jeder Stelle passend und daher unerwünscht. „Die Unkrautbeseitigung dient daher nicht nur der Pflege, sondern auch zur Wahrung des Stadtbildes.“

Spart auf Dauer Kosten
Das Unkraut auf herkömmliche Weise per Hand zu entfernen sei zwar möglich, aber sehr zeitintensiv und für das Personal körperlich besonders anstrengend.
„Mit dem Einsatz der thermischen Behandlung wurde ein sehr effizientes und ökologisches Verfahren gewählt, welches die Unkrautbeseitigung schneller und für das Personal einfacher macht“, so der Hauptamtsleiter. In kürzerer Zeit könnten so mehr Flächen behandelt werden.