Ein weiteres großes Unternehmen siedelt jetzt im Gewerbegebiet Donau-Hegau gegenüber dem Daimler Prüf- und Technologiezentrum an. Der Bertrandt-Konzern, der seit 2016 mit einem Entwicklungsbüro in der Gemeinde vertreten ist, startet mit den ersten Bauarbeiten für eine Montagehalle am Standort Immendingen. Vorerst ist eine Interimslösung geplant, zu deren Bau der Gemeinderat im April seine Zustimmung gegeben hat. Anfang 2020 soll mit der Realisierung von drei Produktionshallen und Bürogebäuden begonnen werden. Den Schwerpunkt wird Bertrandt von Anfang an auf die Fahrerprobung legen.
- Technologiezentrum entsteht: Wie das Unternehmen informiert, liege der technische Fokus in Immendingen künftig auf der Entwicklung, Absicherung sowie Funktionsüberprüfung von Fahrzeugen und Systemen. Weiterhin nehme die Fahrerprobung einen großen Stellenwert ein. „Grundsätzlich werden wir uns an unserem neuen Technologiezentrum mit den Themen Digitalisierung, autonomes Fahren, Vernetzung und Elektromobilität beschäftigen. Neben der Automobilbranche wollen wir auch mit weiteren Kunden aus dem Non-Automotive-Bereich am Standort zusammenarbeiten, zum Beispiel mit Unternehmen aus der Medizintechnik oder dem Maschinen- und Anlagenbau„, sagt Markus Nadler, Bertrandt-Geschäftsführer in Immendingen. Zu Beginn werden rund 60 Testfahrer, Ingenieure und Techniker in Immendingen eingesetzt sein. Die Anzahl der Mitarbeiter soll aber weiter ausgebaut werden.

- Die Zwischenlösung: Um das benachbarte Daimler-Prüfzentrum möglichst schnell und effizient unterstützen zu können, startet das Unternehmen auf seinem über 25 000 Quadratmeter großen Grundstück im Gewerbegebiet Donau-Hegau zuerst mit einer Interimslösung. Diese besteht aus einer 20 auf 30 Meter großen Montagehalle, in der unter anderem bis zu acht Hebebühnen vorgesehen sind. Zudem wird es zweistöckig angeordnete Bürocontainer geben, die mit einer Fläche von rund 28 auf sechs Meter direkt an die Halle angeschlossen werden. Auch eine Parkfläche für 34 Kundenfahrzeuge sowie 59 Stellplätze für Mitarbeiter und Kunden werden zur Verfügung stehen. Vorgesehen ist dort ein sofortiger Arbeitsbeginn.
- So geht es weiter: Anfang 2020 wird laut Bertrandt mit den Bauarbeiten für die bereits im April im Gemeinderat vorgestellten drei Produktionshallen sowie den mehrstöckigen, getrennt nutzbaren Bürogebäuden begonnen, die man Ende 2021 in Betrieb nehmen will. Die Themen Fahrerprobung und Absicherung der Fahrerassistenzsysteme, die in der Interimslösung bereits bearbeitet werden, sollen dort integriert und fortgeführt werden. Die Übergangslösung wird zurückgebaut und als Parkmöglichkeiten für die Mitarbeiter genutzt. „Die Flächenplanung ist so ausgelegt, dass wir parallel zur Bearbeitung von Kundenprojekten auf der verhältnismäßig kleinen Interimsfläche ungehindert mit dem Bau der eigentlichen Gebäude starten können“, so Nadler.
- Neue Arbeitsplätze: Positiv stehen der Gemeinderat und Bürgermeister Markus Hugger der Neuansiedlung gegenüber. Hugger: „Es freut uns, dass sich mit Bertrandt ein großer und zuverlässiger Engineering-Dienstleister in Immendingen ansiedelt, der auch zahlreiche neue Arbeitsplätze schafft. Uns ist es daher wichtig, dass das Unternehmen zeitnah mit seiner Interimslösung starten kann.“
Bertrandt AG
Für seine Kunden aus technologischen Schlüsselbranchen entwickelt der Bertrandt-Konzern nach eigenen Angaben seit 45 Jahren individuelle Lösungen. Hierzu gehören die Automobil- und Luftfahrtindustrie sowie die Branchen Energie-, Medizin- und Elektrotechnik und der Maschinen-/Anlagenbau. Das Angebot deckt die gesamte Wertschöpfungskette der Produktentstehung ab: Von der ersten Idee über die Entwicklung und Absicherung von Bauteilen, Modulen und kompletten Fahrzeugen bis hin zu Flugzeug-Ausstattungen, Sonder- und Spezialmaschinen oder medizinischen Geräten. Insgesamt stehen über 13 200 Mitarbeiter an 55 Standorten weltweit für Know-how, zukunftsfähige Projektlösungen und Kundenorientierung. Im Geschäftsjahr 2017/18 erzielte die Bertrandt AG einen Umsatz von einer Milliarde Euro und ein Betriebsergebnis von 69,1 Millionen Euro. (feu)