Mit einer Investition von rund vier Millionen Euro hat die Knoblauch GmbH im Immendinger Gewerbegebiet „Donau-Hegau“ eine neue Prototypen-Wartungshalle für Daimler-Testfahrzeuge realisiert, die am Donnerstag in Betrieb genommen wurde. In der neuen Service-Werkstätte gegenüber dem Daimler Prüf- und Technologiezentrum werden in Zukunft rund 20 Mitarbeiter im Schichtbetrieb tätig sein. Ein Geschoss des zur neuen Halle gehörenden, zweistöckigen Bürotrakts vermietet Knoblauch an die Firma Akka Technologies, ein Ingenieur- und Technologieberatungsunternehmen, das bei Vollbetrieb 120 Testfahrer und 30 Bürokräfte beschäftigen will. Teil des Projekts sind auch 188 umzäunte Fahrzeugstellplätze, größtenteils mit aufwändiger Messtechnik ausgestattet.
„2017 haben wir den Zuschlag zur Servicewerkstatt für die Prototypen der Daimler AG bekommen, konnten diese nun direkt angrenzend an das Daimler Prüf- und Technologiezentrums bauen und haben damit kurze Wege zu unserem Auftraggeber“, erklärte Geschäftsführer Clemens Knoblauch bei der offiziellen Inbetriebnahme der Werkstatthalle in Anwesenheit von Bürgermeister Markus Hugger, Gemeinde- und Ortschaftsräten. „Mit diesem Neubau haben wir den Grundstein für ein neues Aufgabenfeld gelegt und freuen uns auf die Zukunft“, betonte Knoblauch weiter. Rund ein Jahr habe es gedauert, bis der Neubau fertiggestellt werden konnte. Mitte Juli hätten nun Betriebsleiter Kilian Baumann und der erste Teil seiner Mitarbeiter das neue Gebäude bezogen. Auf sie und weitere, noch gesuchte Fachkräfte warte nun ein breites Aufgabenfeld mit unterschiedlichen Anforderungen, die eine aufwändige technische Ausstattung der Wartungshalle notwendig machten.
Ein beträchtlicher Teil der Investitionen für das Projekt wurde durch die Zusammenarbeit der Firma Knoblauch mit dem Ingenieur-Dienstleister Akka Technologies erforderlich.
Das Unternehmen hat nicht nur einen großen Bereich im Bürotrakt gemietet, den dessen Beschäftigte nutzen werden, sondern benötigt auch eine hohe Zahl von Stellplätzen für die Testfahrzeuge, die künftig von über hundert Testfahrern dort abgestellt und im Drei-Schicht-Betrieb gewechselt werden. Die Stellplätze sind mit einer Zaunanlage gesichert und mit besonderer Beleuchtung sowie WLAN-Anschlüssen für das Auslesen der Testergebnisse der einzelnen Fahrzeuge ausgestattet.
Claus Peter Dürner, Teamleiter Fahrzeugdauerlauf der Firma Akka, stellte sein Unternehmen vor. Akka Technologies ist ein europäisches Ingenieurs- und Technologie-Beratungsunternehmen mit weltweit 21 000 Mitarbeitern. Die Firma ist in den Sektoren Automobil, Luftfahrt, Bahn, Raumfahrt, dem Dienstleistungssektor und weiteren Bereichen tätig. Sie will am Standort Immendingen 120 Testfahrer und 30 administrative Mitarbeiter beschäftigen. Bereits seit einem Jahr sei man auf der Suche nach Testfahrern, so Dürner. Es gebe zwar genügend Bewerber, man habe aber noch bei weitem nicht genügend Einstellungen.
Bürgermeister Markus Hugger freute sich, dass die Firma Knoblauch als einer der großen Immendinger Arbeitgeber die Prototypen-Wartungshalle verwirklichen konnte und in Zukunft noch enger mit Daimler zusammenarbeiten und von dem Prüfzentrum profitieren kann.
Wegen des großen Interesses für Ansiedlungen müsse die Gemeinde das Gewerbegebiet „Donau-Hegau“ demnächst erweitern. Hugger bestätigte der Firma Akka, dass in Kreis- und Region ein extremer Fachkräftemangel herrsche, den zu beheben eine Herausforderung sei.
Das Unternehmen
Als Unimog-Vertriebspartner, als Vertriebs- und Serviceunternehmen für Kommunal- und Landtechnik, als Mercedes-Benz Pkw- und Lkw-Vertragswerkstatt für Mitsubishi Fuso Canter hat sich die Knoblauch GmbH einen Namen gemacht. Mehr als 150 Mitarbeiter, darunter über 30 Auszubildende, werden an den vier Standorten Immendingen, Stockach, Ravensburg und Wangen beschäftigt. Zukunftsorientierte Geschäftspolitik kennzeichnet den Betrieb, der seit 70 Jahren besteht und 1948 deutschlandweit einer der ersten Unimog-Vertriebspartner des Herstellers Böhringer war. (feu)
Service der Superlative für Daimler-Testfahrzeuge
In der neuen Immendinger Prototypen-Wartungshalle bietet die Firma Knoblauch künftig an elf Arbeitsplätzen mit zehn Hebebühnen einen Service der Superlative für Testfahrzeuge des benachbarten Daimler-Prüfzentrums.
- Die Prototypen-Wartung: Erwartet wird in Zukunft ein Fahrzeugdurchlauf von etwa 55 Fahrzeugen pro Tag im Zweischichtbetrieb von Montag bis Samstag von 6 bis 22 Uhr. Folgende Tätigkeiten sollen zukünftig pro Jahr in der 1100 Quadratmeter großen Werkstatt verrichtet werden: Etwa 8000 Räder-Reifenwechsel; 1080 Service- Kundendienste; 640 Enttarnungen, das heißt Entfernen der schwarz/weißen Folierung; 200 Zerlegungen, also der Ausbau einzelner Aggregate und Komponenten zur detaillierten Befundung; 30 Rückbauten von Messtechnik, damit der Ursprungszustand des Fahrzeugs erreicht wird; und 30 Schadensanalysen mit Erstellung von Gutachten und Reparatur.
- Die Service-Werkstatt: Um den Anforderungen gerecht zu werden, verfügt die neue Service-Werkstatt über ein großes, zweistöckiges Reifenlager mit Platz für 700 Kompletträder. Die Ausstattung besteht aus acht Hebebühnen, davon zwei Stempelhebebühnen, einem modernen Bremsenprüfstand, einer Portalwaschanlage sowie einer Waschhalle mit Stempelbühne für Unterbodenwäsche. Außerdem gibt es zwei Servicestationen mit Zuleitung von zweimal tausend Liter Frischöl und eine Absaugeinrichtung für Altöl.
- Das Gebäude: Die komplette Halle umfasst 1100 Quadratmeter Fläche. Der Bürotrakt im Erdgeschoss bietet mit 320 Quadratmetern ausreichend Platz. Vorbereitet wurde auch der spätere Einbau eines Aufzugs. Das Obergeschoss mit weiteren 320 Quadratmetern ist an die Firma Akka Technologies vermietet. Das Gebäude ist komplett mit einer Alarmanlage und mit einer Zugangskontrolle gesichert und die knapp 20 000 Quadratmeter Gelände sind nahezu vollständig umzäunt. Bei dem Gebäude handelt es sich um einen Energieeffizienzbau. Die Nachhaltigkeit war beim Bau ein wichtiger Aspekt, den die Firma Knoblauch mit einer Photovoltaikanlage mit 202 kW und einem modernen Speicher mit 60 kW umgesetzt hat, um möglichst viel eigen produzierten Strom zu nutzen. (feu)