Trotz der Schließung der Michael-Balint-Klinik im November sind die Übernachtungszahlen im vergangenen Jahr gegenüber 2018 in Königsfeld nur um 1,6 Prozent gesunken. In der Sitzung des Ausschusses für Tourismus, Kultur, Bildung, Jugend und Soziales stellte Kurgeschäftsführerin Andrea Hermann den touristischen Jahresbericht 2019 vor.
Auf CMT-Messe um Gäste geworben
Neben der Einweihung des Zinzendorfplatzes seien der 13. Naturparkmarkt, der Höfe- und Mühlenwandertag, die Albert-Schweitzer-Tage und das 21. Burgspektakel auf der Ruine Waldau Schwerpunkte in der Veranstaltungsorganisation gewesen. Wiederum zahlreiche Marketingaktionen seien unternommen und bei der Messe CMT in Stuttgart mit vielfältigen Leistungspaketen um Gäste verschiedener Zielgruppen geworben worden.
Digitaler Entwicklung stellen
Erfreulicherweise sei im Arbeitskreis Tourismus zum Ende des vergangenen Jahres mit den Gastgebern wichtige Entscheidungen wie die Teilnahme an der Onlinebuchbarkeit getroffen worden. Die digitale Entwicklung schreite in rasantem Tempo voran. Dieser Entwicklung müsse man sich stellen, bekräftigte die Kurgeschäftsführerin. Die permanente Gästebefragung sei 2019 letztmals erfolgt, da die Schwarzwald-Tourismus GmbH die Weiterführung eingestellt habe.
Glasbach-Wanderweg erneut zertifiziert
Der im April eröffnete Downhill-Parcours erfreue sich bei der Jugend großer Beliebtheit. Der Premium-Wanderweg „Unteres Glasbachtal“ sei 2019 erstmals rezertifiziert worden und dürfe nun weitere drei Jahre mit diesem Qualitätssiegel für sich werben. „Ohne den immensen Einsatz der Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins wäre es allerdings nicht möglich, das große Königsfelder Wanderwegenetz auf diesem hohen Niveau zu halten“, hob Hermann hervor.
Wie geplant, seien 2019 Maßnahmen aus dem Katalog der Tourismuskonzeption für den Schwarzwald-Baar-Kreis begonnen worden. Für die Einführung einer gemeinsamen Gästekarte (3WeltenCard) sei eine Machbarkeitsstudie abgeschlossen und die weiteren Schritte eingeleitet worden (der SÜDKURIER berichtete). Ebenso werde das kreisweite Hüttenkonzept weiterentwickelt.
Gemeinde spricht von moderatem Rückgang
Mit der Schließung der Michael-Balint-Klinik im vergangenen November habe Königsfeld einen herben Rückschlag verkraften müssen. Dennoch fielen durch die fehlenden Klinikbetten die Einbußen bei Gästeankünften und Übernachtungen mit circa 1,6 Prozent moderat aus und die statistische Bilanz könne positiv bewertet werden. Nach einer schwachen ersten Jahreshälfte hätten sich die Sommermonate im Vergleich zum Vorjahr sehr gut entwickelt und deutliche Zuwächse verzeichnet.
Rückgängig ist die Zahl der ausländischen Gäste. Insbesondere Besucher aus Asien blieben kürzer, was sich stark auf die durchschnittliche Verweildauer ausgewirkt habe. Bedauerlich sei, dass wegen der Corona-Krise bereits 60 Gruppen storniert hätten und die Übernachtungszahlen im Reisemobilpark Bregnitzhof erneut nicht gesteigert worden seien. Hier liege die Aufenthaltsdauer im Schnitt bei 2,1 Tage.
Vier-Sterne-Hotel gefragt
Künftig müsse verstärkt daran gearbeitet werden, noch mehr Betriebe für das Medium Internet und Onlinebuchbarkeit zu gewinnen. Auch wolle die Touristinfo verstärkt Qualitätssicherung betreiben und mehr Gastgeber zu einer Zertifizierung ermuntern. Die Nachfrage nach Hotels im Vier-Sterne-Bereich sowie nach Ferienwohnungen auf dem Bauernhof sei weiterhin vorhanden. „Es muss uns deshalb gelingen, marktfähige Betten anzubieten“, bekräftigte die Kurgeschäftsführerin, die für naturnahe Übernachtungen in Hütten und Trekking-Camps eine verstärkte Nachfrage feststellte.