Königsfeld – Nach 43 Jahren Dienst im Königsfelder Rathaus endet eine Ära: Bürgermeister Fritz Link verabschiedete Gemeindeoberamtsrätin Irmgard Kern-Kaiser in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Der Gemeinderat würdigte die scheidende Kämmerin mit stehendem Beifall. Sie habe während ihrer Dienstzeit zentrale Leitungsfunktionen innegehabt, betonte Link. Irmgard Kern-Kaiser „habe in vielfacher Hinsicht Maßstäbe gesetzt“, so der Bürgermeister weiter. Offiziell wird Kern-Kaiser zum 31. Oktober in den Ruhestand eintreten. Doch aufgrund noch ausstehender Urlaubsansprüche wurde sie bereits jetzt in der jüngsten Gemeinderatssitzung verabschiedet. „Als absolute Ausnahmeerscheinung“, im Blick auf junge Kräfte bezeichnete Link das Wirken über vier Jahrzehnte für Königsfeld, dieses mit meist über das übliche Maß hinausgehenden Leistungen. Für die gute und vertrauensvolle Arbeit dankte Fritz Link. Er hofft, dass Irmgard Kern-Kaiser noch die schwierige Einarbeitungszeit ihres Nachfolgers unterstützen werde. Denn dessen Einstellung hat sich aufgrund „der schwierigen Rekrutierung von Führungskräften durch einen über ein Jahr dauernden Ausschreibungsprozess mehrfach verzögert.“ Fritz Link bezeichnete die scheidende Kämmerin als „Vorbild an Pflicht und Verantwortung, ein Glücksgriff für die Gemeinde Königsfeld.“
Geboren in St. Georgen, hat sie dort das Abitur absolviert und den Vorbereitungsdienst als Inspektorenanwärterin begonnen und danach beim Landratsamt fertig absolviert. Es folgte das Verwaltungsstudium an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl, am 1. Oktober 1983 begann sie den Dienst in der Kämmerei der Gemeinde Königsfeld.
Fritz Link war voll des Lobes für die nun scheidende Mitarbeiterin, ihre Loyalität und ihren Tatendrang. So zählte Bürgermeister Link die einzelnen Stationen des Werdegangs akribisch auf. Er erwähnte auch, dass Kern-Kaiser den anstrengenden Wechsel von der kameralistischen Haushaltsführung zum neuen kommunalen Haushaltsrecht „mit Eröffnungsbilanz 2020 zum Ende ihrer Laufbahn geschultert und erfolgreich eingeführt habe.“ Die Kämmerin habe auch diese Aufgabe gemeistert, denn die Ergebnisse der Finanzprüfung durch die Gemeindeprüfanstalt seien in der letzten Gemeinderatsitzung ohne Bedarf einer Schlussbesprechung zur Kenntnis genommen worden, was die im Finanzwesen hervorragende Leistung der scheidenden Kämmerin unterstreiche, so der Bürgermeister.