Königsfeld/Mönchweiler Es war ein Jahr, das die Mitglieder des Roten Kreuzes in Königsfeld nicht so schnell vergessen werden. Herausfordernd war für den Königsfelder Ortsverein nicht nur die Fusion mit dem Roten Kreuz aus der Nachbargemeinde Mönchweiler und die Übernahme dessen Aufgaben, sondern auch der überraschende Rückzug des bisherigen Bereitschaftsleiters Philippe Schlepp. Groß sei zudem die Trauer um verdiente Mitglieder, erinnerte Vorsitzender Norbert Maurer bei der Hauptversammlung.

Im September verstarb das Ehrenmitglied Manfred Kuchler. Er war 22 Jahre, von 1967 bis 1989, Bereitschaftsleiter. Gleichzeitig war er unter anderem 20 Jahre im Krankentransport und Rettungsdienst tätig. Er übernahm auch über den Ortsverein hinaus Verantwortung und war 1973 bis 1977 stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter. 1994 übernahm Manfred Kuchler das Amt des Vorsitzenden und füllte dieses 17 Jahre aus. 2012 wurde er für seine Arbeit zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Das Generalsekretariat des DRK in Berlin verlieh ihm die höchste Auszeichnung, das Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes. Auch mit der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg wurde er ausgezeichnet.

Mönchweiler ohne Leitung

Zu Beginn des Jahres stand für die Königsfelder die Fusion mit dem Ortsverein Mönchweiler im Mittelpunkt. Die Initiative dafür war von Mönchweiler ausgegangen, weil dort nicht mehr genügend ausgebildete Einsatzkräfte zur Verfügung standen und sich auch kein Kandidat für die Bereitschaftsleitung fand. Im Juni waren schließlich alle notwendigen Voraussetzungen für die Fusion unter der Decke des Ortsvereins Königsfeld geschaffen. Das Mönchweiler Fahrzeug, das nicht mehr im Einsatz war, wurde nach Wellendingen verkauft. Jetzt gilt es, die Sanitätsdienste und Blutspendetermine in der Nachbargemeinde zu besetzen. Gerne dürfe hier das Engagement der verbliebenen sieben Mönchweiler Bereitschaftsmitglieder größer sein, merkte Bereitschaftsleiterin Silke Schwinghammer an.

„Große Sorgen haben der kommentarlose Rückzug von Philippe Schlepp aus seiner Aufgabe als Bereitschaftsleiter und die dadurch liegengebliebenen laufenden Arbeiten gemacht“, berichtete Vorsitzender Norbert Maurer weiter. Silke Schwinghammer sei es gewesen, die dann als Bereitschaftsleiterin die Ärmel hochgekrempelt und viel Energie und Zeit investiert habe. Jetzt könne der Ortsverein wieder zuversichtlich nach vorn blicken.

Silke Schwinghammer selbst bezeichnete das vergangene Jahr in ihrem Bericht als „sehr herausfordernd“ für die insgesamt 45 Bereitschaftsmitglieder. Sie sei froh, dass der Verein die Aufgaben so gut gemeistert habe. Ein großes Thema in den 20 Bereitschaftsabenden sei die Teamentwicklung gewesen. Zudem standen Fortbildungen und Übungen auf dem Plan. An drei Hauptproben der Feuerwehren in Neuhausen, Burgberg und Mönchweiler war die Bereitschaft beteiligt. Zudem wurden zwölf Sanitätsdienste übernommen, jeweils sechs in Königsfeld und in Mönchweiler. Zweimal half der Ortsverein in Villingen und Fischbach aus. Viel Arbeit erfolgte zudem im Hintergrund in den Bereichen Verwaltung, Breitenausbildung und beim Weihnachtsmarkt, der wieder vom Mitglied Michael Niefanger organisiert wurde.

Einsätze in Nachbarorten

Ernst wurde es bei neun Alarmierungen der Bereitschaft. Sechsmal musste das Königsfelder Rote Kreuz zu Brandeinsätzen in Königsfeld, Villingen, Fischbach und Niedereschach ausrücken. Auf dem Brogen gab es einen Sucheinsatz. In Erinnerung bleiben zwei Einsätze in Unterkirnach im Zusammenhang mit einer aus dem Ruder gelaufenen Zwangsräumung. Grund für die auswärtigen Einsätze sei die Ausstattung des Ortsvereins Königsfeld mit einem Lastwagen für den Betreuungsdienst gewesen, erklärt Bereitschaftsleiterin Silke Schwinghammer. Der Vorstand erfasste die beachtliche Zahl von 4588 Arbeitsstunden.

Aktuell nicht einsatzbereit sind die Helfer vor Ort. Das seien gut ausgebildete Ersthelfer, die im Ernstfall die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes oder Rettungsdienstes überbrücken sollen. Aufgrund des Wegzugs der bisherigen Helfer vor Ort fehle es in Königsfeld am Personal, so Silke Schwinghammer.

Im Jugendrotkreuz seien in den Gemeinden Königsfeld und Mönchweiler in zwei Gruppen 18 Jugendliche aktiv, berichtete Jugendleiter Florian Kieninger. In den insgesamt 50 Gruppenstunden befasste sich der Nachwuchs nicht nur mit der Ausbildung im Bereich der Ersten Hilfe, sondern unter anderem auch mit den Grundsätzen des Roten Kreuzes oder einem Besuch beim Rettungshubschrauber Christoph 11.

Bei den Wahlen wurde der stellvertretende Vorsitzende Bernd Möller im Amt bestätigt. Er hat die Position seit 16 Jahren inne. Hermann Pfeiffer bleibt weiterhin Bereitschaftsarzt. Das Jugendrotkreuz leiten Florian Kieninger, Sandra Banschbach und Steffen Schunicht. Ebenfalls einstimmig beschlossen wurde eine neue Satzung, die auf der Mustersatzung des Kreises beruht.