Während der Ortsteil Burgberg mit der Wiedereröffnung des Gasthauses „Kranz“ sich glücklich schätzen darf, gehen in der „Sonne“ in Erdmannsweiler die Lichter endgültig aus.
Das Traditionsgasthaus in der Ortsmitte, in dem seit November 2018 kein Bier mehr ausgeschenkt und keine Speisen serviert werden, wird zu einem Dreifamilienhaus umgebaut. Hierzu lag dem Ausschuss für Umwelt, Technik, Wirtschaft und Verkehr (AUTWV) in der Sitzung am Mittwoch ein Antrag zur Nutzungsänderung vor, der vom Gremium einstimmig befürwortet wurde.
Wie Ortsbaumeister Jürg Scheithauer erläuterte, werde sich das ortsprägende Gebäude im Fachwerkstil äußerlich nicht verändern und bleibe so erhalten. Vorgesehen sei, die ehemalige Gaststube und das Nebenzimmer im Erdgeschoss zu einer Wohnung umzubauen. Dadurch entstehe ein Dreifamilienhaus, da das erste und zweite Obergeschoss bereits zu Wohnzwecken genutzt werde. Die erforderlichen PKW-Stellplätze sowie ein Abstellraum für Rollatoren und Kinderwagen können nachgewiesen werden, versicherte Scheithauer.
Gasthaus mit Tradition verschwindet
Bürgermeister Fritz Link bedauerte, dass damit ein Gasthaus mit langer Tradition von der Bildfläche verschwinde. Ortsvorsteher Armin Wursthorn verriet dem SÜDKURIER auf Anfrage, die Eigentümerfamilie Schwarzwälder habe sich lange Zeit, allerdings vergeblich, um einen Nachpächter bemüht. Sie hätten das Gebäude dann im vergangenen Jahr an eine Familie aus Niedereschach verkauft, die nun einziehen wolle.
Früher gab es vier Lokale im Ortsteil
„Es ist äußerst schade, dass wir nun in Erdmannsweiler keine Möglichkeit mehr zum Einkehren haben. Das Gasthaus Sonne war viele Jahre Treffpunkt und Versammlungsort für Vereine und Senioren aus der Gemeinde. Zum Glück wird es umgebaut und sinnvoll genutzt und verkommt nicht zur Brache“, betont der Ortsvorsteher. Wie Wursthorn sich erinnert, gab es vor ein paar Jahrzehnten in Erdmannsweiler sogar vier Lokale zur Einkehr. Seit rund 15 Jahren ist der „Bären“ in der Neuhausener Straße zu. In der Burgberger Straße existierte einst die „Krone“, in der die darin wohnende Familie Hettich heute noch als „Kronenwirt“ bezeichnet wird. Des Weiteren gab es im Albblickweg ein Café, das laut Wursthorn vor etwa 25 Jahren schloss.
Viel Wohnraum geschaffen werden soll mit dem Neubau von sechs Mehrfamilienhäusern im Kurgebiet Königsfeld und der Errichtung von sechs Reihenhäusern in der Brunnenstraße in Neuhausen. Zu beiden Bauanträgen gab der Ausschuss grünes Licht.