Die Symbolkraft von sechs Roteichen sollen Königsfeld und seine sechs Ortsteile viele weitere Jahrzehnte miteinander verwurzeln und eine weitere gemeinsame Wegstrecke hinlegen. Aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der Gesamtgemeinde in diesem Jahr wurden nun sechs circa 2,50 Meter hohe Roteichen an sechs verschiedenen Stellen im Kurpark gepflanzt.
Die Roteiche ist Baum des Jahres 2025. Bei Kaiserwetter hatten sich zur Pflanzaktion Bürgermeister Fritz Link, Ortsbaumeister Gregor Schenk, die Ortsvorsteher Sabine Schuh, Heinz Kammerer, Tomas Lemcke sowie Revierförsterin Annika Bidlingmaier eine grüne Schürze umgebunden und mit Spaten und Schaufel Hand angelegt.
Eine besondere Farbattraktion
Angesichts der ausgewählten Baumart sprach der Bürgermeister von vielen positiven Eigenschaften der Roteiche. Unter anderem zeichne sie ihre Stärke aus. Im Herbst sorge sie mit ihren rot verfärbten Blättern für eine besondere Farbattraktion im Park, hob Link hervor. Dies sei bei der Pflanzabsicht berücksichtigt worden.
Mit dem Gemeindejubiläum werde die Hoffnung verbunden, dass der Kernort und seine Ortsteile noch näher zusammenwachsen: sechs Bäume für sechs Ortsteile an sechs verschiedenen Stellen. Zum Teil würden damit alte Bäume ersetzt. „Wir sind hier nicht im Wald, aber auch an verschiedenen Orten des Kurparks trägt die Roteiche zum Waldumbau bei“, versicherte der Bürgermeister.
Besonderes Wachstum im Park
Matthias Schumpp, stellvertretender Forstrevierleiter des Schwarzwald-Baar-Kreises, freute sich, bei dieser Pflanzaktion dabei zu sein. Den früheren Parkgärtnern sei es zu verdanken, dass die Roteiche bereits vorhanden sei. Anders als im Wald könne die Roteiche im Kurpark mit großer Krone wachsen, werfe im Sommer Schatten und trage zur Bereicherung bei.

„Roteichen haben einen Bestand von mehreren Hundert Jahren. Noch einige mehr wünschen wir der Gemeinde“, betonte Schumpp. Rudolf Fluck, Vorsitzender der Kreisverbands Schwarzwald-Baar der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) und Bürgermeister von Mönchweiler, sagte, die SDW setze sich für eine aktive Waldwirtschaft ein, die Wälder schrittweise umbaue und klimastabiler mache.
„Bäume sind eine Motivation“
Außerdem soll der wertvolle Rohstoff Holz genutzt und zugleich das Ökosystem mit bedrohten Arten wie das Auerhuhn bewahrt werden. Hierzu setze die SDW auf einen Dialog zwischen Waldbesitz, Fachleuten und Bürgern sowie auf eine frühzeitige Bildung in den Kindergärten und Schulen. „Bäume sind die wichtigste Motivation für unsere Arbeit, ob innerhalb oder außerhalb des Waldes“, bekräftigte Fluck.
Für dessen Stellvertreter Reinhold Mayer gibt es nichts Schöneres, als Bäume zu pflanzen. Unter der Leitung von Bürgermeister Fritz Link und der Gemeinderäte habe Königsfeld eine äußerst positive Entwicklung genommen und stelle etwas Besonderes im Kreisgebiet dar, so Mayer. Die aktuellen Herausforderungen beim Klimawandel seien für den Wald riesig.
Sowohl in den Wäldern Baden-Württembergs als auch im Schwarzwald-Baar-Kreis komme die Roteiche noch selten vor. Sie sei aber für diese Regionen gut geeignet, denn mit einem Brusthöhenumfang von sechs Metern und einem Kronendurchmesser von 40 Metern stehe die dickste Roteiche Deutschlands im warmen Karlsruhe, gab Mayer bekannt.
Im Wald eine Bestands-Ergänzung
Die Roteiche gehöre zu jenen Baumarten, die als Ersatz oder Ergänzung für heimische Eichenarten denkbar sei, die von der Klimaänderung besonders betroffen seien, wie beispielsweise Fichte und Rotbuche. „Die Roteiche ist nicht nur ein Parkbaum, sondern auch ein Waldbaum. Sie wurde vor über 300 Jahren aus dem Osten von Nordamerika nach Europa importiert“, wusste Mayer.