Früher traf man André Olveira als echtes Fußball-Talent auf den Sportplätzen an, heute gehört der gebürtige Löffinger Mitglied der Geschäftsführung der IHK südlicher Oberrhein an und ist ein geschätzter Referent. Zuletzt imponierte er beim Wirtschaftsverbund mit seinem Online-Vortrag.

Der Leiter des Geschäftsbereichs Innovation und Umwelt konnte auch in Löffingen mit der Beleuchtung dieser so wichtigen Thematik aus Unternehmersicht aber auch aus privater Warte punkten. „Nicht nur die Politik ist gefordert, sondern auch die Gesellschaft, um Maßnahmen gegen den Klimawandel mit den zerstörerischen Begleiterscheinungen einzuleiten“, so André Olveira.

Zweigeteiles Aufgabengebiet

Sein Aufgabengebiet bei der IHK sei zweigeteilt. Zum einen stehe die Betreuung der Mitgliedsunternehmen in allen Fragen rund um die Themen Umwelt, Energie, Digitalisierung, Innovation und Arbeitssicherheit an, zum anderen „treten wir als Lobbyisten der gesamten Wirtschaft gegenüber der Politik auf“, so Olveira. Dies sei eine Gradwanderung zwischen dem Interesse der regionalen Wirtschaft und den Gesetzgebungsprozessen.

Hierbei kommt dem ehemaligen Schüler des Kreisgymnasiums Titisee-Neustadt seine Erfahrungen als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Frauenhofer Institut für Solare Energiesysteme im Bereich Wasserstofferzeugung, aber auch seine Arbeit bei EnBW Kraftwerke im Bereich Optimierung konventioneller Kohle- und Restmüllheizkraftwerke zugute. Klar ist für den sportlichen Geschäftsführer, dass eine Zukunft ohne regenerative Energieerzeugung nicht möglich ist. Die Wasserkraft habe den Vorteil, dass sie rund um die Uhr verfügbar sei, allerdings seien die neuen Zubaupotenziale begrenzt.

Mehr regenerative Energie

Obwohl Windkraft und Photovoltaik von der Tages- und Jahreszeit abhängig sei, müssten diese einen großen Teil des benötigten Reststroms erzeugen. Der Ausbau und die Ausgestaltung der regenerativen Energien müssten vorangetrieben werden, so Olveira. Der deutsche Weg sei zwar Vorbild gewesen, doch im Nachhinein nicht immer ideal in der Umsetzung.

Seit vergangenem Jahr ist André Olveira im 17-köpfigen Expertenteam des Beirats für Bioökonomie in Baden-Württemberg. Hier wird der Grundstein für Strategien für alternative Materialien wie Biokraftstoffe gelegt. Das Land Baden-Württemberg sieht André Olveira eher in der Klimaschutz-Vorreiterrolle, etwa durch das eigene Klimaschutzgesetz, dass auch im Bund als Vorbild diene. Doch in Sachen Ressourceneffizienz liege es vor allem an den Unternehmern selbst, etwas zu tun.

Doch gefragt sei auch jeder Einzelne, etwas gegen den Klimawandel zu tun. Dabei gelte es keineswegs, auf den bestehenden Wohlstand zu verzichten oder alles umzukrempeln, auch kleine Schritten würden reichen. Von der Mülltrennung bis zur Mobiltätsveränderung ist Umdenken angesagt. Durch die Pandemie seien vor allem der Umweltgedanke und der Klimaschutz in den Hintergrund gerückt. Besser laufe es im Bereich Innovation, hier sei Corona ein Katalysator, der die Innovation beschleunige.