Wenn im November die dunkle, eher düstere Zeit anbricht, erfreut die Stadtmusik Löffingen (SML) die Menschen mit ihrem traditionellen Kirchenkonzert.

In diesem Jahr hatte Dirigent Thomas Epple den Auftritt unter das Motto „Wie im Himmel“ gestellt und dabei einen bunten Musikteppich ausgebreitet. Zwar entführt das Symphonische Blasorchester immer wieder in die Welt des himmlischen Glaubens, zum aktuellen Motto hatte den Dirigenten allerdings der Film „Wie im Himmel“ inspiriert. Das Konzert begann und endete deshalb mit den zwei bekanntesten Liedern aus dem Film – “Gabriellas Song“ und „Flieg mit mir“.

Um die Musik noch besser verstehen zu können, hatte Dirigent Thomas Epple für die Besucher zahlreiche Informationen, die auch hinter die Kompositionen blicken ließen. So bei „Firmament“ von Rolf Rudin (Jahrgang 1961), hier spannt sich der musikalische Bogen über das damalige Weltbild „Ein Clou des Komponisten, dessen Weite musikalisch darzustellen“, erklärte Epple dazu.

Im Stück „Das Licht des Himmels“ (Heaven‘s Light) verarbeitet der US-amerikanische Komponist Steven Reineke (Jahrgang 1970) den Feuertod einer jungen Musikerin. Ein Werk mit leisen Tönen, mit wunderbaren Harmonien und einem großen Melodienbogen, der auch die Hoffnung wiedergibt. Hier kamen besonders Schlaginstrumente wie das Vibraphon zum Einsatz.

Auch Wolfgang Amadeus Mozart war vom warmen Klang und der Anpassungsfähigkeit der Klarinetten begeistert – was sich in seinem Zitat „Ach, wenn wir nur auch Clarinetti hätten“ niederschlug. Doch es war nicht Mozart, sondern der US-Amerikaner Clare Ewing Grundman (1913-1996), der „Caprice for Clarinets“ komponierte. Mit verschiedenen Klarinetten untermauerten die zehn Löffinger Spieler diese Aussage.

In die irdische Welt entführte das Werk „Reise ins Blaue“. Ein wunderbares Klangspiel der Instrumente, welche den Flug mit dem kraft- und temperamentvollen Start, das Schweben über dem Sternenhimmel und die Landung in der Morgensonne widerspiegeln.

Und in der Komposition „Reminiscenze“ aus dem Werk „Casanova“ des Niederländers Johan De Meij (Jahrgang 1953) träumt auch der eingekerkerte Lebemann Giacomo Casanova (1725-1798) vom unendlich weiten Himmel, während er einen Mönch in der Nachbarzelle jammern hört.