Eine große Welle ist auf die Hochschwarzwald Tourismus GmbH (HTG) Anfang Februar zugerollt – und zwar in Form von Steuernachzahlungen in Höhe von 2,3 Millionen Euro. Ein Batzen, den die HTG alleine nicht stemmen kann. Die Ausgangslage brachte die GmbH damit fast in die Insolvenz. Doch es gab Hilfe.
Kredit als Hilfe
Rettung bringen die zehn Kommunen, die sich im Zweckverband Hochschwarzwald organisiert haben und größter Gesellschafter in der HTG sind. Sie haben einen Rettungsschirm in Form eines Kredites organisiert, durch den die Insolvenz verhindert werden kann. „Alle Kooperationsgemeinden, so auch die ehemaligen Ferienland-Gemeinden Furtwangen, Schonach, Schönwald und St. Georgen, wurden über diese Situation informiert. Der Kredit läuft allerdings über den Zweckverband als Hauptgesellschafter“, erklärt HTG-Pressesprecher Herbert Kreuz.

Wie sieht das genau aus?
Der Kredit decke nicht den vollen Betrag. 800.000 Euro der Rückzahlungen kommen von der HTG selbst, der Kredit des Zweckverbandes deckt die verbleibenden 1,5 Millionen Euro. Das Geld gehe allerdings als Darlehen an die HTG, bis Ende 2026 soll es zurückbezahlt sein.
Woher kommen die Nachzahlungen?
Hintergrund seien hier Fragen zur Besteuerung der Hochschwarzwald-Card. Sie verschafft dem Besitzer verschiedene Vorteile in der Region, etwa vergünstigten Eintritt bei bestimmten Freizeitangeboten. Im Raum stehen unterschiedliche Meinungen, den Abzug der Vorsteuer betreffend. Für das Finanzamt gelten die Leistungen der Card als unecht, wodurch keine Vorsteuer abgezogen werden dürfe. Nun hat die HTG allerdings genauso gehandelt. Die Rückzahlungen beziehen sich dabei auf den Zeitraum der Jahre 2014 bis 2019.
Was unternimmt die HTG?
Gegen die Steuerbescheide habe die GmbH Widerspruch eingelegt. Der ganze Ablauf sei juristisch noch nicht geklärt: „Wir können derzeit keine weiteren Angaben machen, da die erhobenen Widersprüche noch geprüft werden und der Ausgang des Verfahrens noch unklar ist“, erklärt Kreuz.
Dass der Zweckverband einspringe und die HTG unterstütze, darüber sei man sehr dankbar. Unabhängig von den Steuerbescheiden habe man damit begonnen, über Neuausrichtungen für die kommenden Jahre nachzudenken, so Kreuz weiter.