Löffingen – Vor acht Jahren verschlug es die beiden Nordlichter Mia Sanner und Jan Opderbeck nach Löffingen. Heute ist das Schauspielerpaar mit seinen drei Kindern Fiona, Malou und Liv nicht nur im Baarstädtchen angekommen, sondern die Familie fühlt sich durch und durch als Löffinger Bürger. Einst hatte sich das Paar ins Städtchen verliebt, da es in Löffingen auf kürzestem Weg fast alles gebe, wie etwa Einkaufsmöglichkeiten, Schule, Kindergarten, Ärzte oder eine Apotheke. Außerdem sei Löffingen eingebettet in einer wunderbaren Landschaft.
Schon immer mochte die 38-jährige Mia Sanner das Schauspiel und liebäugelte nach dem Abitur auch mit diesem Beruf. Doch sie entschied sich zunächst dagegen und absolvierte die Ausbildung zur Steuerfachangestellten. 2004 trat die gebürtige Hessin in die SPD ein und engagierte sich danach vielfältig kommunalpolitisch. So war sie in Schleswig-Holstein in Ratsversammlung und Kreistag ihres Wohnortes tätig. Hier wurden auch regelmäßig Schauspiele aufgeführt. Mit dabei Mia Sanner, die zwar in Nebenrollen, aber dennoch mit Freude ihr schauspielerisches Talent zeigen und ihrer Leidenschaft nachgehen konnte.
Die Hauptrollen übernahmen professionelle Schauspieler, darunter auch ihr Mann Jan Opderbeck. Der heute 44-Jährige absolvierte das Schauspielstudium in Wiesbaden. Sein Weg führte ihn zum Kindertheater nach München. Es folgten Engagements des klassischen Abendtheaters an die großen Bühnen nach Berlin, Hamburg, Klagenfurt, klassische Werke und Kinderstücke bei den Burgfestspielen Mayen und auch im Fernsehen war er in der Serie „Die Kommissarin“ mit Hannelore Elsner zu sehen.
Mia Sanner packte ihre Koffer und zog mit Jan Opderbeck 2013 an den Bodensee. Hier kam ihre älteste Tochter zur Welt. Trotzdem gab sie ihren Berufswunsch nicht auf und wagte mit 27 Jahren den Sprung in die Schauspielerei. Während ihr Mann abends vor allem in der Schweiz viele Auftritte mit dem „Dinner Theater“ (auch als Autor und Co-Regisseur) hatte, fuhr Mia Sanner tagsüber an die Schauspielschule nach Freiburg. Ein Kraftakt war es für das junge Paar, Familie, Ausbildung und Aufführungen in Freiburg und in der Schweiz zu bewältigen.
Auf dem Weg nach Freiburg vom Bodensee entdeckten Mia Sanner und Jan Opderbeck Löffingen zunächst als Ort, der für beide streckenmäßig in der Mitte lag. Nach den ersten Rundgängen und der ersten Wohnung im Haus Glunk, verliebten sie sich ins Baarstädtchen. „Von der Wohnung aus konnten wir direkt miterleben, dass hier die Kultur, wie Fastnacht oder das Städtlefest gelebt wird“. Als sie dann noch ein Haus auf dem Reichberg fanden und die Eltern von Mia nach Löffingen zogen, war das Glück perfekt. In der Stadt kam auch Fiona zur Welt und Mia Sanner legte eine Babypause ein, um danach erfolgreich die Schauspielschule abzuschließen. Danach bekam sie die jüngste Tochter.
„Wir wohnen im Mehrgenerationenhaus und haben unser Leben so eingerichtet, dass wir immer für die Kinder da sind trotzdem noch unserer Leidenschaft nachgehen können“, sagt das Paar. Bewusst hat sich Jan für die theaterpädagogische Arbeit entschieden und besucht vorwiegend Grundschulen im Bereich Bodensee bis Breisgau-Hochschwarzwald. Zusammen mit einer Kollegin bringt er aktuelle Themen wie sexuelle Gewalt oder Mediensucht altersgerecht ins Klassenzimmer.
Während dieser Zeit arbeitet Mia Sanner bei Lexware und natürlich auch abends oder am Wochenende als Schauspielerin. Derzeit ist sie beim Ensemble „Harry, hol schon mal den Wagen“ in Ebnet zu sehen. Bewundern konnte man die Familie mit Oma Ute beim Schauspiel anlässlich der 900-Jahr-Feier in Seppenhofen.