Die Idee für einen kostenlosen Tampon-Spender im Schulverbund Löffingen hatten die Schulsprecherinnen Lina und Fiona Heer sowie Tabea Pacher.
Menstruationsartikel seien zum einen teuer, zum anderen sei ein solcher Automat gerade bei unvorhergesehener Periode mehr als hilfreich, erklären die drei Schülerinnen.
Während in Schottland seit 2021 kostenlos Menstruationsprodukte an Schulen gesetzlich verpflichtend sind, läuft es in Deutschland noch nicht so gut. Nur vereinzelt gibt es dieses Angebot auch an anderen Schulen im Land. Von einem flächendeckenden und einheitlichen Angebot ist man aber noch weit entfernt.
2022 hatte zum Beispiel die Stadt Freiburg einen Testlauf mit kostenlosen Menstruationsprodukte an einer Schule, einem Jugendtreff sowie im Innenstadtrathaus und in einer öffentlichen Toilette gestartet. Die Resonanz war sehr positiv. Auch im Stuttgarter Raum, in Ravensburg oder im Kreis Konstanz sind ähnliche Projekte bekannt.
Positiv ist auch die Resonanz im Schulverbund Löffingen. Vandalismus oder ähnliches gäbe es nicht, freut sich Rektorin Silke Keller.
Auch ein Binden-Spender ist geplant
Die Idee und das Interesse der Schülerinnen wurden vom Freundes- und Förderkreis aufgenommen und in die Tat umgesetzt. Allerdings sucht man nun weitere Spender, welche die Tampons wieder auffüllen.
Neben diesem Tampon-Spender soll demnächst auch ein Binden-Spender installiert werden. Dieser soll ebenfalls im Mädchen-WC im oberen Stockwerk angebracht werden.
Sonja Wenziger und Alexandra Zepf vom Freundes- und Förderkreis begrüßen diese Aktion. Der Verein fördert, unterstützt und gestaltet die Schule, um das Leben der Schüler angenehm zu gestalten. Allerdings benötige man auch Mitglieder, so der Appell der beiden Damen.
Menstruationsartikel sind teuer
Den Mitgliedsbeitrag von 13 Euro für ein ganzes Jahr könne sich fast jeder leisten. Dafür werde auch sehr viel getan.
Ein Beispiel dafür sind die zahlreichen Sitzgelegenheiten in den einzelnen Stockwerken der Schule. Diese wurden vom Unterstützerverein gefördert. Hier können die Schüler gemütlich ausruhen oder sich auch auf den Unterricht vorbereiten.
Je nach Studie und Berechnungsansatz muss eine Frau jährlich rund 25 Euro pro Jahr für Menstruationsartikel aufbringen.
Der kostenlose Tampon-Spender sei, gerade für Schülerinnen mit wenig Taschengeld oder Familien mit geringem Einkommen, mehr als hilfreich, da ist sich auch Konrektorin Sibylle Streibel sicher.