Freitagabend im Gasthof Adler in Mönchweiler. Rudolf Fluck, Amtsinhaber und gleichzeitig der einzige Kandidat für die Bürgermeisterwahl am 3. März, hat das sogenannte Stüble für den Auftakt seiner Wahlveranstaltungen reserviert. Das Stüble fasst für solch einen Zweck etwa 25 Personen. So viele waren es dann auch, die der Einladung Rudolf Flucks folgten.

Kritische Nachfragen? Keine Spur

Der Abend war für den Amtsinhaber ein Heimspiel. Nicht nur, weil er natürlich in allen Themen der Gemeindepolitik sattelfest ist. Das muss man von einem Bürgermeister erwarten können. Sondern auch, weil an diesem Abend offensichtlich Menschen zusammengekommen waren, die seine Arbeit in den vergangenen acht Jahren gut fanden. Kritische Nachfragen blieben komplett aus. Man scheint mit seinem Bürgermeister zufrieden zu sein.

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Rudolf Fluck selbst erinnerte zunächst an den Wahlkampf vor acht Jahren. Damals, vor allem bei den Kandidatenvorstellungen in der Alemannenhalle, sei er bei vielen „nicht so gut rübergekommen“, gesteht er ein. Schlussendlich habe er sich aber im zweiten Wahlgang durchsetzen können und es sei „die beste Entscheidung“ in seinem beruflichen Leben gewesen, in Mönchweiler zu kandidieren. „Ich konnte eine tolle Gemeinde gewinnen, die finanziell auf guten Beinen steht. Ich konnte hier vieles bewegen“, so Rudolf Fluck.

Seinen Vortrag hält er am Stehtisch, aber ohne von oben herab zu den Anwesenden zu sprechen. Zur Sicherheit steht eine kleine Klingel auf dem Tisch. Die wird Rudolf Fluck aber an seinem ersten Wahlabend nicht benötigen.

Der Friedhof als Visitenkarte

Erstes Thema, das der Gastgeber an diesem Abend aufgreift, ist das Erscheinungsbild seiner Gemeinde. Da habe sich viel getan. „Der Friedhof ist für mich die Visitenkarte einer Gemeinde. Wenn man ihn anschaut, weiß man gleich, wie es um eine Gemeinde bestellt ist“, benennt er einen Punkt.

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Weiter geht es mit dem Gemeindeentwicklungskonzept und der Sozialraumentwicklung. Recht schnell nach seiner Wahl seien hierbei mit dem Gemeinderat wegweisende Entscheidungen getroffen worden. Die Themen des Abends sind die, die auch im aktuellen Wahlprospekt von Rudolf Fluck zu finden sind. Auf 16 Seiten informiert er hier über seine Themen, über Erfolge und Geleistetes. Die Liste ist lang.

Mit dieser Broschüre wirbt Rudolf Fluck in Mönchweiler für seine Wiederwahl zum Bürgermeister.
Mit dieser Broschüre wirbt Rudolf Fluck in Mönchweiler für seine Wiederwahl zum Bürgermeister. | Bild: Cornelia Putschbach

Zum Beleg und Abgleich hat er seinen Wahlprospekt aus dem vergangenen Wahlkampf dabei. Seine damaligen Themen verschwanden nicht in der Schublade. Tempo 30 und einen Fußgängerüberweg in der Hindenburgstraße habe er damals zum Beispiel versprochen. Es sei ein Kraftakt gewesen, aber er habe seine Versprechen umgesetzt, stellt Rudolf Fluck fest.

Manches, wie die Gründung der Generationenhilfe oder der Umbau des Pfarrsaals zum Bürgerzentrum ist zwar noch jung, in der Gemeinde aber schon ganz selbstverständlich angekommen und gut angenommen.

Wo ist Fluck selbst noch unzufrieden?

Es gebe aber auch Themen, mit denen sei er noch nicht zufrieden, stellt Rudolf Fluck fest. Dazu gehöre der Abschnitt mit Tempo 50 auf der Bundesstraße. Der sei viel zu kurz und müsse eigentlich von der Firma KE bis zur Auffahrt in Richtung St. Georgen reichen. „Außerdem bedeutet die Geschwindigkeitsreduzierung nicht, dass wir mit dem Lückenschluss nicht noch eine Lärmschutzwand bekommen wollen“, sagt der Bürgermeister und fügt ein klares Bekenntnis zum Bau des Lückenschlusses an: „Ich halte es für richtig, dass man das macht.“

Viel Lob für die Feuerwehr

Weiter geht die Liste der Themen über die Entwicklung des Gewerbegebiets, dessen Erweiterung und den erfolgten Anschluss ans Glasfasernetz. Für die Feuerwehr hat Rudolf Fluck viel Lob parat. Gleichzeitig weist er darauf hin, dass für sie in nächster Zeit einige Investitionen unumgänglich sein. Viel getan habe sich bereits im Bereich Bevölkerungsschutz. Und auch über den guten Abschluss des Themas „Sondergebiet Abfallentsorgung“ ist er erleichtert.

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Die Vereine sind ein weiteres Thema des Abends. Rudolf Fluck erinnert daran, was sich seit seinem Amtsantritt in Sachen Vereinsförderung getan habe. Den Jugendausschuss mit Patrick Haas als Jugendkoordinator bezeichnet er als „absoluten Glücksfall für Mönchweiler“.

Wichtige Eigenschaft: Schnell sein!

Für die Jugendarbeit habe man für Mönchweiler ebenso wie in vielen anderen Bereichen wie zum Beispiel beim Landessanierungsprogramm, bei der Erweiterung des Kinderhauses oder auch für den Aufbau der Generationenhilfe ganz erhebliche finanzielle Zuschüsse bekommen. „Wir achten darauf, Förderprogramme optimal zu nutzen. Da muss man oft sehr schnell sein“, sagt der in Mönchweiler zum zweiten Mal kandidierende Bürgermeister und fügt hinzu: „Das sind wir.“

Rudolf Fluck im Gespräch mit Anwesenden seiner Wahlveranstaltung im Gasthof Adler.
Rudolf Fluck im Gespräch mit Anwesenden seiner Wahlveranstaltung im Gasthof Adler. | Bild: Cornelia Putschbach

Neben dem Rückblick auf seine ersten acht Amtsjahre hat Rudolf Fluck an seinem ersten Wahlabend auch einige Vorhaben für die Zukunft im Gepäck. Die Sanierung der Alemannenhalle sei dabei ebenso ein Punkt wie notwendige umfassende Kanalsanierungen in der Gemeinde. In den kommenden Monaten soll im Bereich des Gifizenmoos einiges geschehen. Bereits in wenigen Tagen werde er außerdem im Gemeinderat ein Konzept für die Erweiterung des Betreuten Wohnens verbunden mit einem Ärztehaus vorstellen, kündigte Rudolf Fluck an.

Rathauschef ist immer ansprechbar

„Mir war ein starkes und bürgernahes Programm immer wichtig“, betonte Rudolf Fluck vor seinen Zuhörern. Außerdem sei er immer ansprechbar. „Wer bei mir einen Termin möchte, bekommt den“, sagte er. Dann stellte er fest: „Das Verrückte ist aber, dass die Bürger gar nicht so oft anrufen.“

Bevor am ersten Wahlabend der eine oder andere Anwesende die Chance zu einem kurzen Einzelgespräch nutzte, appellierte Rudolf Fluck: „Ich werbe um Ihre Stimme. Mir ist es wichtig, dass Sie zur Wahl gehen. Das zeigt, dass Sie hinter mir stehen.“ Dabei hofft er auf 30 Prozent Wahlbeteiligung. „Das wäre für mich ein schöner Erfolg“, so Rudolf Fluck.