In Mönchweiler wird es künftig keinen eigenständigen Ortsverein des Roten Kreuzes mehr geben. In der Hauptversammlung am Freitagabend, 19. April, im Gasthof Adler beschlossen die Mitglieder, sich mit dem Ortsverein Königsfeld zusammenzuschließen.
Künftig soll das Rote Kreuz Mönchweiler nur noch eine Ortsgruppe des Roten Kreuzes der Nachbargemeinde sein. Gleichzeitig wurde, formell konsequent die Auflösung des Ortsvereins Mönchweiler beschlossen.
Notwendig gewesen wäre für diese beiden Beschlüsse eine Dreiviertelmehrheit der anwesenden Mitglieder. Diese wurde erreicht, Gegenstimmen gab es in der offenen Abstimmung keine.

Organisator der Blutspende tritt aus
Bereits zuvor hatte allerdings Ehrenbereitschaftsleiter Jürgen Lehmann seine Konsequenzen angekündigt. In der Versammlung erklärte er aufgrund des Zusammenschlusses des Ortsvereins Mönchweiler mit einem anderen Ortsverein seinen Austritt. Ausdrücklich machte er diese Entscheidung nicht am Zusammenschluss speziell mit dem Ortsverein Königsfeld, sondern an der Entscheidung gegen einen eigenständigen Ortsverein Mönchweiler fest.
Jürgen Lehmann hatte bereits im Herbst erklärt die Blutspendeaktionen in Mönchweiler nicht mehr zu organisieren. Fast einhundert Blutspendetermine fanden in 36 Jahren unter seiner Regie statt. In der Hauptversammlung wurde er für dieses besondere Engagement noch geehrt.

Noch ausstehend ist die Zustimmung des Ortsvereins Königsfeld zum Zusammenschluss. Im Juni wird es dort eine außerordentliche Mitgliederversammlung geben. Deren Zustimmung dürfte aber sicher sein.
Zu wenig Mitglieder, zu viel Bürokratie
Seit Jahren ist die Zahl der ehrenamtlichen Helfer des Roten Kreuzes in Mönchweiler rückläufig. Zuletzt zählte der Ortsverein noch neun Bereitschaftsmitglieder. Immer schwerer wurde es Sanitätsdienste zu besetzen und genügend Helfer für die Blutspendeaktionen zu finden. Auch fehlten zunehmend Mitglieder, die bereit waren als Amtsträger Verantwortung im Ortsverein zu übernehmen.
Immer umfangreicher sei parallel dazu der bürokratische Aufwand geworden, so Vorsitzende Sandra Banschbach. Von insgesamt 2070 Helferstunden im Jahr 2023 rechnet sie allein 660 Stunden der Rubrik Sitzungen und Verwaltung zu.
Suche nach Lösungen
Überhaupt war die Bereitschaft des Ortsvereins Mönchweiler im Vorjahr stark gefordert. Zu den regulären Dienstabenden, Fortbildungen und Sanitätsdiensten kamen zwei Einsätze in Folge von Großbränden hinzu, bei denen die Helfer des Roten Kreuzes für die Verpflegung der Einsatzkräfte sorgten.
„Quasi über Nacht“ sei dann Ende 2023 noch der Fachberater Bereitschaft sowie eines der verbliebenen Bereitschaftsmitglieder aus dem Ortsverein ausgeschieden, so die Vorsitzende weiter. Das konnte der Ortsverein nicht mehr auffangen. Gemeinsam mit dem Ortsverein Königsfeld und dem Kreisverband des Roten Kreuzes habe man sich deshalb Gedanken über eine Zukunftslösung gemacht.
Vereine arbeiten schon länger zusammen
Eine Zusammenarbeit mit dem Ortsverein Königsfeld besteht seit mehreren Jahren. So gehören beide Ortsvereine zum Fachbereich Katastrophenschutz mit Betreuung und Logistik. „Durch den Zusammenschluss bündeln wir unsere Kräfte und ergänzen uns gegenseitig“, sagt Sandra Banschbach. Jetzt werde der organisatorische Rahmen für die komplette Zusammenarbeit geschaffen. „Wir sind sicher, dass es dadurch nur Vorteile für alle geben wird“, sagt die Vorsitzende.
Zur Hauptversammlung des Roten Kreuzes in Mönchweiler waren auch der Vorsitzende des Ortsvereins Königsfeld, Norbert Maurer, sowie einige Bereitschaftsmitglieder aus der Nachbargemeinde und Vertreter des Kreisverbandes gekommen. Norbert Maurer unterstrich die Hoffnungen von Sandra Banschbach.
So geht es nach der Fusion weiter
Maurer erklärte, wie der Zusammenschluss, der zum 1. Juli wirksam werden soll, vonstatten gehen wird. So möchte Königsfeld neben den Bereitschaftsmitgliedern und der Altersmannschaft auch alle gut 150 Fördermitglieder des Ortsvereins Mönchweiler übernehmen. Diese sollen darüber noch schriftlich informiert werden. Ebenso werden die Finanzen künftig in Königsfeld verwaltet. Auf jeden Fall werde es in Mönchweiler auch weiterhin Sanitätsdienste und die Blutspendeaktionen geben, berichtete Norbert Maurer weiter. Zudem verbleiben auch die vorhandene Ausrüstung sowie die Fahrzeuge in Mönchweiler.
Weiter wird in Mönchweiler auch das Jugendrotkreuz mit seinen 14 Kindern und Jugendlichen im Alter von sieben bis 13 Jahren bestehen bleiben. Jugendleiterin Sandra Banschbach konnte von einer umfangreichen Gruppenarbeit berichten. Die gestaltet sie mit Moana Kretschmer und Steffen Schunicht.