Schon seit langem stößt vielen Bürgern bei den Gemeinderatssitzungen in Niedereschach immer wieder sauer auf, dass die Tagesordnung die Frageviertelstunde für Bürger gleich zu Anfang der Sitzung vorsieht. Denn die relevanten Fragen zu den behandelten Themen ergeben sich in der Regel erst im Laufe der Diskussionen und dann haben die Bürger, so wie es auch die jüngsten Gemeinderatssitzung wieder zeigte, keine Möglichkeit mehr, ihre Meinung zu äußern.
In der Nachbargemeinde Dauchingen zum Beispiel steht die Frageviertelstunde für die Bürger an letzter Stelle der Tagesordnung, was eigentlich vernünftig und im Sinne der teilnehmenden Bürger ist. In Niedereschach dagegen wurden in der jüngsten Sitzung alle während der Diskussion vorgebrachten Einwände und Widersprüche vom Vorsitzenden mit dem Hinweis auf die Geschäftsordnung rigoros abgewürgt. Dies gipfelte am Ende der Sitzung in der Aussage von Fabian Fritsch, er warte immer noch auf die Beantwortung seiner Fragen, die ihm der Bürgermeister zugesagt hatte, im Laufe der Diskussion zum betreffenden Tagesordnungspunkt zu beantworten. Was natürlich nicht geschehen konnte, da dies wiederum nicht mit der Geschäftsordnung vereinbar ist. „Sie habe eine allgemeine Ansprache gehalten, aber nicht meine Fragen beantwortet“, klagte Fritschi, der unzufrieden den Sitzungssaal verließ. Bürgernähe und gelebte Demokratie sieht etwas anders aus.