Niedereschach Seit dem 1. September ist Anja Bork als Nachfolgerin von Pfarrer Peter Krech, der genau 13 Jahre lang die Geschicke der evangelischen Jakobusgemeinde in Niedereschach geleitet hat, die neue Pfarrerin im Pfarrhaus neben der schmucken evangelischen Kirche.

Da es ihre erste Pfarrstelle überhaupt ist, war ihr ihre Freude auf ihre kommenden Aufgaben beim Gespräch mit dem SÜDKURIER regelrecht anzumerken: Wobei sie sehr gespannt sei, was in der kommenden Zeit da alles auf sie zukommen wird, so die neue Pfarrerin. So sei sie erst seit einer Woche hier und kenne natürlich all die alten Geschichten und Zusammenhänge nicht, wie zum Beispiel die einzelnen Gemeinden miteinander können, wo muss man da aufpassen und was sind die alten Geschichten, interessiere sie zum Beispiel brennend. So dass es für sie mit das wichtigste sei, mit so viel Menschen wie möglich ins Gespräch zu kommen, um so viel wie möglich über die Gemeinde zu erfahren.

Ganz wichtig bei ihrer neuen Aufgabe als Pfarrerin sei ihr auch, ihren Gläubigen zu vermitteln, dass Kirche ein Ort ist, wo Menschen sich gesehen fühlen und sich innerhalb einer Gemeinschaft austauschen können. Mit ihr als ausbildete Seelsorgerin oder eben mit den vielen Mitgläubigen, sich dabei gegenseitig zuhören, sich zu ermutigen und sich gegenseitig zu stärken. Was die alten christlichen Werte angehe, dass die Gläubigen daran gemessen worden sind, wie oft und regelmäßig sie den Gottesdienst besuchen, so betont sie, dass man als Christ inzwischen ja weitaus vielfältiger sei.

So gebe es ja ganz viele Menschen, die sich in verschiedenen Gruppen und Kreisen oder in einem Chor engagieren. Das sehe als genauso wertvoll an, wie regelmäßig den Gottesdienst zu besuchen. Und bei der aktuellen Entwicklung, dem momentanen Zusammenwachsen der einzelnen Pfarreien und Glaubensgemeinschaften, sehe sie auch eine ganz große Chance: „Die Menschen können sich dann ja aussuchen, wo ihnen welche Angebote am besten zusagen.“ Denn man müsse ja nicht hier alles vor Ort machen.

Aufgewachsen ist die neue Pfarrerin Anja Bork mit zwei Geschwistern in Waldenbuch im Schönbuch, zwischen Tübingen und Stuttgart gelegen. Nach dem Abitur war sie sechs Monate lang Praktikantin in einer Kirchengemeinde auf der Nordseeinsel Föhr. Im Anschluss daran hat sie in Tübingen und Halle an der Saale Theologie studiert und eine Doktorarbeit über den mittelalterlichen Prediger Meister Eckhart geschrieben.

Vor ihrem Umzug ins Pfarrhaus in Niedereschach hat sie zwei Jahre in Ettlingen bei Karlsruhe gelebt, wo sie ihr Vikariat, die Ausbildung zur Pfarrerin absolviert hat. Mehr als das wissenschaftliche Arbeiten mag sie aber gute Gespräche, Waldspaziergänge, Ebbe und Flut, Kaffee und ihre Geige.