Niedereschach Unverhofft kommt oft – und das ausgerechnet bei der verhängten Haushaltssperre im Niedereschach Finanzhaushalt. Nicht nur die rund 100.000 Euro für die defekte Heizanlage in der Eschachhalle (wir berichteten), noch weitere, nicht eingeplante knapp 60.000 Euro Mehrkosten im Bereich der Rohbauarbeiten im Zuge der Erweiterung des Kindergartens in Schabenhausen musste der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung schweren Herzens und nach längerer Diskussion genehmigen.

Wie die Mehrkosten in Höhe von 58.814 Euro zustande gekommen waren, musste Ortsbaumeister Hartmut Stern den Räten ausgiebig erläutern, wobei er keinen Hehl daraus machte, dass Sitzungen mit einem derartigen Thema auch für ihn „nicht angenehm“ seien. Zumal auch Gerhard Rabus wissen wollte, ob die Planer die von Stern erläuterten Gründe für den Nachtrag nicht im Vorfeld hätten erkennen und feststellen müssen.

Das sei so und in dem Umfang nicht erkennbar gewesen, verteidigte der Ortsbaumeister die Planer. Auch Michael Asal hinterfragte die genaue Zusammensetzung des Nachtrags und stellte fest: „Es ist wie so oft – es werden Nachträge gestellt und wir müssen das dann abnicken“, so ärgerte er sich und nannte dies nicht optimal. Das sei kein Abnicken, so die Antwort von Stern. Man habe ein fachkundiges Architekturbüro und der Sachverhalt sei sehr komplex. „Dieses Risiko haben wir beim Bauen“, so seine Meinung. Asal regte für solche Fälle wie in Schabenhausen an, künftig von Anfang an 50.000 Euro für „Unvorhergesehenes“ einzuplanen.

Dies werde wohl deshalb nicht so gemacht, weil dann der Gemeinderat vieles nicht beschließen würde, so die Einschätzung seines Ratskollegen Rüdiger Krachenfels zu diesem Thema. Markus Dietrich bezeichnete die Mehrkosten zwar als ärgerlich, aber in den Untergrund könne man vorher eben nicht reinschauen. Für ihn seien die von Stern genannten Gründe somit nachvollziehbar und plausibel.