In einem Schreiben an die Bürger appelliert er, die Corona-Pandemie angesichts der Dynamik nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Wörpel verweist auf die am Mittwoch von der Landesregierung verhängten weitergehenden Einschränkungen.
„Wir stehen erst am Anfang dieser Pandemie, wie die täglich extrem steigenden Zahlen verdeutlichen. Die aktuelle Lage und die nun geltenden Einschränkungen sind eine große Herausforderung für uns alle im privaten und im beruflichen Umfeld. Je nach weiterer Entwicklung ist auch kurzfristig mit weiteren einschneidenden Maßnahmen zu rechnen“, vermutet Wörpel.
Verantwortung füreinander
„Ich möchte Sie darum bitten, die Weisungen der Behörden und Empfehlungen der Experten zu akzeptieren und zu befolgen. Selbst wenn Sie nicht persönlich zur Risikogruppe zählen, so haben wir alle eine Verantwortung füreinander. Bitte begrenzen Sie demnach Ihre persönlichen sozialen Kontakte auf das Nötigste, sorgen Sie mit all Ihren Möglichkeiten dafür, dass wir gemeinsam die Ausbreitung des Virus verlangsamen und damit auch unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger sowie uns selbst schützen.“ Gerade Schönwald habe einen hohen Anteil an älterer Bevölkerung, einer Risikogruppe bei Corona-Erkrankungen, und stehe im Altersdurchschnitt der Kommunen im Kreis an zweiter Stelle, hinter Bad Dürrheim.
Die Verordnungen der Landesregierung hätten Auswirkungen auf die Betriebe in Schönwald. Das Verbot touristischer Übernachtungen treffe die vom Tourismus geprägte Gemeinde hart. Schließlich gebe es hier einige Beherbergungsbetriebe. In Bezug auf die Gemeinde erwähnt Wörpel Ausfälle bei der Kurtaxe. Andere Geschäfte dürften vorerst nicht mehr öffnen.
Ende nicht absehbar
Bislang gelte die Rechtsverordnung des Landes bis 19. April. Die Frage stelle sich, ob und wie lange sie verlängert werde. Es sei nicht vorhersehbar, wie lange die Corona-Krise noch anhalte. Die Regierung lehne sich weit aus dem Fenster mit den versprochenen Hilfen. Wichtig sei, dass diese Unterstützung komme und schnell fließe.
Risiko für kleine Betriebe
Handwerker dürften ihrem Beruf zwar weiter nachgehen. Deren Auftragsbücher seien vermutlich auch gut gefüllt. Doch das Risiko gerade bei kleineren Betrieben sei, wenn sich hier ein Corona-Fall ergebe, dass möglicherweise alle Mitarbeiter in Quarantäne müssten. Ausländische Mitarbeiter könnten Probleme haben, nach Deutschland zurück zu reisen. So könne es zu der Situation kommen, dass Baumaßnahmen, in Schönwald, nur verzögert umgesetzt oder verschoben werden.
Offene Fragen
Wie stehe es um Kindergartenbeiträge, wenn der Kindergarten geschlossen sei? Auf all diese Fragen müsse nach Antworten gesucht werden auch auf Ebene der Kommunalverbände wie dem Gemeindetag.
Die Gemeindeverwaltung in Schönwald habe sich auf die Krise eingestellt. Rathaus und Tourist-Info seien für den Publikumsverkehr geschlossen, so der Bürgermeister. Eine Kontaktaufnahme sei aber weiterhin möglich, telefonisch oder per E-Mail. Wenn notwendig, sei nach Terminabsprache auch ein Besuch im Rathaus möglich. Verwaltungsmitarbeiter würden auf verschiedene Räumlichkeiten verteilt. Es gebe auch Heimarbeit. Zu Besprechungen werde der Tagungsraum der Uhrmacher-Ketterer-Halle genutzt. Sowohl für Kindergartenkinder als auch für Schüler gebe es eine Notgruppe, merkt Wörpel an. Doch das gelte laut behördlichen Vorgaben nur für einen bestimmten Personenkreis. Manche der davon betroffenen Eltern hätten die Betreuung ihrer Kinder trotzdem anderweitig geregelt.