Schönwald – Die Kurtaxe ist eine der wichtigsten Einnahmequellen des Eigenbetriebs Tourismusbetriebe. Die Gemeinde Schönwald hatte die Kurtaxen-Sätze zuletzt im Jahr 2017 angepasst und nun eine erneute Kalkulation durchgeführt. „Für eine Anpassung der Kurtaxe-Beträge ist es auch unter dem Aspekt der mittlerweile zum Teil stark gestiegenen Kosten langsam an der Zeit“, befand Harald Hafner, der Leiter der Finanzverwaltung im Schönwalder Rathaus. Unterstützt wurde er dabei von Bürgermeister Christian Wörpel.

Kaum noch Meldungen auf Papier

Natürlich hatte sich die Verwaltung bei den Gemeinden der Hochschwarzwald Tourismus GmbH umgeschaut, bevor sie mit einem Vorschlag in die Gemeinderatssitzung ging. Harald Hafner klärte im Gremium zunächst darüber auf, dass der Trend dazu gehe, dass der Gast nur noch in Ausnahmefällen einen schriftlichen Meldeschein ausfülle: „Erwünscht sind heutzutage elektronische Meldungen.“ Dennoch gebe es den Meldeschein in Ausnahmefällen noch. Missbrauch sei dabei aber kaum zu befürchten, da ohne Meldung keine kostenlosen oder ermäßigten Leistungen möglich seien. Zu diesen zähle dank der Konus-Karte noch immer der kostenlose Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV). Eine vereinfachte Kalkulation zeige auf, dass bei der vorgeschlagenen Erhöhung von 2,50 auf drei Euro für Erwachsene respektive von einem auf 1,60 Euro für Kinder von sechs bis 16 Jahren noch reichlich Luft nach oben sei – der Maximalbetrag liege anderswo bei 4,83 respektive 2,58 Euro.

Teurer wird es künftig auch für Besitzer von Zweitwohnungen. Hier wird der Konus-Anteil von 60 Cent abgezogen, der verbleibende Betrag dann für Ein-Zimmer-Wohnungen mit 100 multipliziert, für Mehr-Zimmer-Wohnungen mit 125. Am Ende bezahlt der Zweitwohnungsbesitzer mithin 240 beziehungsweise 300 Euro pro Jahr. Die maximal möglichen Beträge lägen mit 483 und 604 Euro allerdings deutlich höher.

Hinweis auf Gegenleistungen

Gemeinderat Jürgen Dieterle (BLS), selbst Vermieter, fand, dass eine Erhöhung zwar immer ein zweischneidiges Schwert sei, man müsse aber sehen, was der Gast dafür bekomme. Sein Fraktionskollege Dirk Fehrenbach beurteilte die Erhöhung angesichts der Gegenleistungen als moderat. Werner Breig (BLS) rechnete vor, dass das für eine vierköpfige Familie für eine Ferienwoche gerade mal rund 15 Euro mehr seien. Bürgermeister Christian Wörpel gab zur Erhöhung der Kurtaxe zu bedenken, dass jeder Meter Wanderweg und jede Loipe Geld koste. Zudem sei noch ÖPNV enthalten. Der Gemeinderat stimmte der Erhöhung und der damit verbundenen Neufassung der Kurtaxe-Satzung einhellig zu.