Schonach Nach dem Gewitter am Mittwochabend, 27. August, ist es in Schonach zu Internetausfällen gekommen. Betroffen war davon unter anderem die Schwarzwald-Apotheke. „Die Auswirkungen sind massiv“, beschrieb Filialleiterin Petra Leitermann die Folgen und den wirtschaftlichen Schaden. Am Donnerstagmorgen nach dem Gewitter funktionierte in der Apotheke weder Internet noch Telefon. E-Rezepte konnten nicht mehr bearbeitet werden. „Ich musste viele Kunden wegschicken“, erklärte die Filialleiterin am Montagabend. Elektronische Zahlungen seien nicht mehr möglich gewesen, nur Barzahlung.
Während des mehrtägigen Internetausfalls konnten nur noch Papier-Rezepte bearbeitet werden. Kunden seien deshalb gebeten worden, sich anstelle eines E- ein Papier-Rezept ausstellen zu lassen. Aber die Folgen griffen noch tiefer in die Abläufe der Apotheke ein. Der Wareneingang- und ausgang wird normalerweise digital erfasst – das klappte nun nicht mehr und habe teilweise zu Fehlbeständen geführt, so Petra Leitermann. Außerdem habe mittels Privathandys beim Großhandel abgefragt werden müssen, welche Medikamente lieferbar seien. Den Kunden hätten damit keine 100-prozentig sicheren Aussagen mehr gegeben werden können, nur dass das bestellte Medikament wahrscheinlich dann und dann einträfe. Das alles sei mit viel Telefoniererei verbunden gewesen und habe Zeit gekostet. Der Internet-Anbieter der Apotheke sei die Telekom, so die Apothekerin. Sie habe mehrfach dort angerufen und unterschiedliche Aussagen erhalten. Zuerst wurde von einer schnellen Schadensbehebung ausgegangen, dann wurde der 24. September genannt. Schließlich wurde ihr zugesagt, dass sie einen Mobilfunkrouter erhalten solle, der über das Mobilfunknetz einen Zugang zum Internet ermögliche.
Schwierig war die Situation auch beim Notdienst der Apotheke am vergangenen Sonntag. Petra Leitermann erklärte, sie hätten zuvor die Kliniken in Villingen-Schwenningen und Freiburg angerufen und darum gebeten, dass diese für Patienten aus Schonach ein Papierrezept ausstellen. Wenn Personen mit E-Rezept kamen, habe sie diese an die nächstgelegene Apotheke verweisen müssen.
Auch Postagentur ohne Internet
Nicht weit von der Apotheke befindet sich eine Postagentur, die im Sportgeschäft Hör untergebracht ist. Während bei Hör mit dem Internet alles funktionierte, klappte es bei der Postagentur seit dem Gewitter erst einmal nicht mehr. Anja Ringwald, Geschäftsführerin von Sport Hör, erklärte, der Internet-Anbieter der Postagentur sei ebenfalls die Telekom, bei Sport Hör aber ein anderer. Durch die Störung seien die Möglichkeiten der Postagentur eingeschränkt gewesen. QR-Codes hätten nicht mehr erfasst werden können. Sie geht auch davon aus, dass Sendungsnummern von Postsendungen von Kunden nicht mehr online abrufbar waren, also Kunden nicht sehen konnten, wo ihre Postsendung gerade unterwegs ist. Elektronische Zahlungen gingen auch nicht mehr. Die Kundschaft habe aber „verständig“ reagiert. Ringwald geht davon aus, dass die Kunden wegen der Störungen vermehrt die nahe gelegene Postagentur in Triberg aufsuchten. Alle Betroffenen hofften auf eine schnelle Lösung seitens der Telekom.