Der Gemeinderat hat den forstwirtschaftlichen Betriebsplan einstimmig genehmigt. Über den Stand im Kreis- und Forstwald berichteten in der Sitzung der Leiter des Kreis-Forstamtes, Frieder Dinkelaker, und der für Schonach zuständige Förster Stefan Schultis.
Dinkelaker ist seit 2018 Leiter des Kreisforstamtes und nach der Forstreform im vergangenen Jahr auch für Schonach zuständig. 2020 sei ein recht schwieriges Jahr gewesen. An den Nachwirkungen der Reform werde noch immer gearbeitet. Der Forst hatte mit zwei Stürmen und viel Käferholz zu kämpfen, hinzu kam die Corona-Krise. 28.000 Festmeter Holz wurden im Kreis eingeschlagen beziehungsweise aufgearbeitet. Ein kleiner Lichtblick seien die aktuellen Holzpreise: „Die Nachfrage ist groß, das Holz ist komplett vermarket.“
Sturmflächen werden aufgeforstet
Für das laufende Jahr sei die Wiederaufforstung der Sturmflächen mit zukunftsfähigem Mischwald geplant. Außerdem stünden die Arbeiten zur Forsteinrichtung 2022 an, um die nächsten zehn Jahre im Forst zu planen. Als dringliches Problem mahnte Dinkelaker die viel zu hohen Verbissschäden an. Die müssten gesenkt werden, sonst sei der Aufbau eines zukunftsfähigen Waldes schwierig. Auch die Waldwege-Sperrung am Rohrhardsberg zugunsten des balzenden Auerwildes sprach er an.
Stefan Schultis ist seit 1. Dezember 2020 der zuständige Förster für Schonach und Schönwald und hatte seit März schon seinen erkrankten Vorgänger vertreten. Er ging auf den gemeindeeigenen Wald ein. In der Planung für 2020 war ein Defizit von 6900 Euro eingeplant. Das Ergebnis habe verbessert werden können, das Defizit belaufe sich auf 4500 Euro. Verbesserung hatten höhere Waldverkäufe und eine Landesförderung gebracht. So konnten deutlich höhere Kosten für die Aufarbeitung von Sturm- und Käferholz abgefangen werden.
Wald kann sich erholen
Der Jahresplan sei vorsichtig aufgestellt worden, da weiterhin die Problematik der Sturmschäden und des Borkenkäferbefalls bestehe. Für 2021 werde ein Defizit in Höhe von 3300 Euro kalkuliert. Durch aktuell wieder anziehende Holzpreise und die beantragten Fördermittel könne das Ergebnis wohl aber verbessert werden. Schultis rechnet sogar mit einem deutlich positiven Ergebnis. So sei die für 2020 errechnete Bundeswaldprämie in Höhe von 7000 Euro in diesem Jahr überwiesen worden. In den ersten drei Monaten gab es keine Winterstürme, und durch den nassen und kalten Winter habe sich der Wald etwas erholen können, sagte Schultis.
Genau im Plan
Herbert Fehrenbach, CDU, wollte den Sachstand in Sachen Forsteinrichtung und die Planungen für einen zukunftsfähigen Wald wissen. Laut Schultis befindet sich die Forsteinrichtung genau auf Plan. Diese gelte für zehn Jahre und regle unter anderem den Einhieb. Der stünde im achten Jahr auf exakt 80 Prozent. „Wenn nichts Gravierendes passiert, gibt das eine Punktlandung.“
Für die Zukunftsfähigkeit müsse ein Mischwald entstehen, sagte Stefan Schultis, wohl mit Douglasie als Haupt-Nadelbaum, gerne auch der Weißtanne. Das sei aber schwierig, weil die Weißtanne beim Wild beliebt sei und daher ziemlich unter Verbiss leide. Auch Kiefern als trockenresistente Bäume ließen sich einbauen. Beim Laubholz tendierte der Förster zum Bergahorn, der sich allerdings wirtschaftlich nur als Brennholz nutzen lasse, da er auf den Schwarzwaldhöhen eher klein und knorrig wachse.