Es klingt wie ein Klischee: „Mehrere Eier sind am Montagabend gegen 17 Uhr gegen die Fassade eines Wohnhauses ‚Am Paradiesberg‘ geworfen worden“, teilt die Polizeidirektion Konstanz mit. Die Tat wirkt ein bisschen aus der Zeit gefallen und erinnert an den berühmten Eierwurf von Halle. Im Mai 1991 hatten Protestler den damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl bei einem Besuch mit Eiern und Tomaten beworfen.

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Eierwerfen ist aber durchaus noch ein Thema. „Das passiert immer mal wieder“, sagt Polizei-Pressesprecher Uwe Vincon. 'Momentan sind es eher Fassaden, mitunter trifft es auch mal Autos.' Politische Gründe sind es in Schramberg aber wohl eher nicht – die Polizei ermittelt noch, was genau der Anlass war.

Eier fliegen meist aus Frust und Wut

„Für gewöhnlich sich es Streiche von Jugendgruppen oder Streitigkeiten in Familien oder zwischen Nachbarn“, sagt Vincon. „Die Leute werfen dann aus Frust oder Wut Eier, weil sie davon ausgehen, dass dabei nichts kaputt geht.“

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Das ist allerdings zu kurz gedacht. So auch im aktuellen Fall. Da hat der Hausbesitzer laut Polizeibericht versucht, die Eierflecken mit dem Dampfstrahler von der Fassade zu entfernen. Das ist schief gegangen und die Mauer wurde beschädigt. „Als Hausbesitzer stellt sich dann die Frage: Wie bekommen sie die Flecken weg? Das ist ein echtes Problem“, weiß auch Uwe Vincon. Die Kollegen 59-jährigen Polizeisprechers ermitteln daher jetzt wegen Sachbeschädigung.

„Ich kann Ihnen nicht sagen, ob es Bio-Eier waren oder welche Größe sie hatten.“
Uwe Vincon, Sprecher der Polizeidirektion Konstanz

Bei der Suche nach dem Verursacher ist bislang eines laut Polizeisprecher klar: Ärger zwischen Nachbarn kann als Anlass für die Tat ausgeschlossen werden. Allerdings war Anwohnern am Nachmittag der Eierwürfe ein Mietwagen mit Münchner Kennzeichen und einem etwa 30 Jahre alten Mann am Steuer aufgefallen. „In Schramberg kennen die Leute sich“, sagt Vincon. „Und gerade in dieser Lage am Ortsrand wird genau hingeschaut, wer da durchfährt.“ Gerade ein Unbekannter in einem Mietwagen bleibe da nicht unbemerkt.