Er war lange Zeit eine der günstigsten und beliebtesten Mahlzeiten für unterwegs: der Döner. Ob im Fladenbrot, als Dürüm oder auf dem Teller mit Beilagen: Kaum ein anderes Fast-Food-Gericht erfreut sich so großer Beliebtheit.

Doch was einst für wenige Euro zu haben war, wird zunehmend teurer. Der Döner ist längst nicht mehr nur ein Snack, sondern für viele auch ein Symbol der Inflation geworden. Besonders junge Menschen, die oft auf preiswertes Essen angewiesen sind, spüren die Preissteigerungen deutlich.

Hohe Verkaufszahlen statt hoher Preise

Während in den sozialen Medien immer lauter eine Dönerpreisbremse gefordert wird, stehen Gastronomen vor einer schwierigen Entscheidung: Preise stabil halten und selbst draufzahlen oder die gestiegenen Kosten für Fleisch, Gemüse und Energie an die Kunden weitergeben? Ein Blick in die Dönerläden in Donaueschingen zeigt, wie unterschiedlich mit der Situation umgegangen wird.

Beim King Kebab in der Lehenstraße bleibt alles wie gehabt. Mischu Kilicoglu sieht keinen Grund für eine Erhöhung: „Unser Döner kostet 6,50 Euro und dabei bleibt es auch.“ Seine Kunden seien nicht unzufrieden mit dem Preis.

King Kebab in der Lehenstraße: Hier bleibt der Dönerpreis vorerst stabil. Inhaber Mischu Kilicoglu setzt auf hohe Verkaufszahlen statt ...
King Kebab in der Lehenstraße: Hier bleibt der Dönerpreis vorerst stabil. Inhaber Mischu Kilicoglu setzt auf hohe Verkaufszahlen statt Preisanpassungen. | Bild: Hannah Schedler

Für ihn liegt das Erfolgsrezept in der Verkaufsstrategie: „Wir nehmen die Masse mit und haben damit keine Probleme.“ Nach dem Credo: Lieber hohe Verkaufszahlen als höhere Preise, die am Ende die Leute abschrecken. Während andere Gastronomen über gestiegene Kosten klagen, bleibt er gelassen: „Natürlich wird alles teurer. Unser Ziel ist, dass Döner für unsere Kunden bezahlbar bleibt.“

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Kosten für Fleisch ist das größte Problem

Anders sieht es beim Bosporus-Grill in der Max-Ebert-Straße aus. Hier kündigt Inhaber Sheinol Arivow bereits eine bevorstehende Preiserhöhung an: „Der Döner kostet aktuell 7 Euro, aber das reicht einfach nicht mehr. Wir müssen mindestens 50 Cent drauflegen.“

Preise unter Druck: Inhaber Sheinol Arivow vom Bosporus-Grill in der Max-Ebert-Straße plant eine Erhöhung – das Kalbfleisch wird immer ...
Preise unter Druck: Inhaber Sheinol Arivow vom Bosporus-Grill in der Max-Ebert-Straße plant eine Erhöhung – das Kalbfleisch wird immer teurer. | Bild: Hannah Schedler

Vor allem die Kosten für Fleisch bereiten ihm Sorgen: „Das Fleisch wird teurer, das Kalb wird teurer. Wir müssen deshalb auch teurer werden.“ Das Fleisch sei aktuell das teuerste. Die gestiegenen Kosten für Lebensmittel machen sich nicht nur beim Döner bemerkbar. „Auch Pizza wird teurer“, erklärt er.

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Zwar seien die Strom- und Gaspreise derzeit stabil, doch die allgemeine Preissteigerung sei deutlich spürbar. „Alles wird teurer, und das müssen wir leider an die Kunden weitergeben.“

Beim Donau-Imbiss in der Josef-Straße kostet der Döner derzeit ebenfalls 7 Euro. Rania Ahhan stellt fest, dass insbesondere die Preise für Fleisch in den letzten Wochen massiv gestiegen sind. Dennoch bleibt der Dönerpreis vorerst stabil. „Wir haben letztes Jahr schon erhöht.“

“Bei uns wird es erstmal keine Preiserhöhungen geben“, sagt Rania Ahhan.
“Bei uns wird es erstmal keine Preiserhöhungen geben“, sagt Rania Ahhan. | Bild: Hannah Schedler

Höhere Preise kaum noch zu vermeiden

Besonders drastisch sind die Entwicklungen beim Saray Imbiss am Bahnhof. Inhaber Musayab Riasat kämpft mit stark gestiegenen Kosten in mehreren Bereichen. „Das Fleisch ist mit Abstand das teuerste. Danach kommen Strom und Gas.“

Besonders drastisch sei jedoch die Situation beim Gemüse: „Wir zahlen aktuell teilweise zwei- bis dreifach höhere Preise für Gemüse, als noch vor einiger Zeit.“ Trotzdem hält er den Dönerpreis mit 6 Euro aktuell so niedrig wie möglich – einer der günstigsten in der Region. Doch auch hier zeichnet sich eine Erhöhung ab: „Ich werde wohl erhöhen müssen. Die Frage ist nur, wann und um wie viel.“

Musayab Riasat vom Saray Imbiss am Bahnhof kämpft mit extremen Preisanstiegen beim Fleisch und Gemüse.
Musayab Riasat vom Saray Imbiss am Bahnhof kämpft mit extremen Preisanstiegen beim Fleisch und Gemüse. | Bild: Hannah Schedler

Am Ende spürt es auch der Verbraucher

Die aktuelle Lage zeigt, dass die Dönerpreise in der Region stark variieren. Während einige Betriebe auf hohe Verkaufszahlen setzen, um die Preise stabil zu halten, sehen sich andere gezwungen, die steigenden Kosten an ihre Kunden weiterzugeben. Besonders die Preise für Fleisch, aber auch für Gemüse und andere Zutaten, steigen kontinuierlich.

Für viele Verbraucher bedeutet das, dass der Döner, eigentlich bekannt als günstige und schnelle Mahlzeit, nicht mehr so selbstverständlich die schnelle Lösung für den kleinen Hunger ist.

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Besonders junge Menschen, die oft auf preiswertes Essen angewiesen sind, spüren diese Entwicklung stark. Während in den sozialen Medien weiterhin über eine mögliche Dönerpreisbremse diskutiert wird, bleibt für die Gastronomen vor allem die Frage, wie lange sie ihre Preise noch halten können – und ob die Kunden bereit sind, in Zukunft noch mehr für ihren Döner zu bezahlen.