Am Mittwoch ist „Internationaler Tag gegen Drogenmissbrauch“. Dabei geht es um allgemeine Aufklärung über Drogen aller Art und deren gesundheitliche Risiken. So konsumiert im Durchschnitte jeder vierte Deutsche zumindest einmal im Leben Drogen. Dem Ziel der Aufklärung und Hilfe hat sich auch die Drogen-Beratungsstelle des Landkreises verschrieben. Träger der Beratungsstelle ist der baden-württembergische Landesverband für Prävention und Rehabilitation gGmbH. Dieser unterhält 23 Beratungsstellen in 25 Stadt- und Landkreisen, eine davon in der Großherzog-Karl-Straße 6 in VS-Villingen. Hier arbeiten 20 Mitarbeiter, vier davon als sogenannte Street Worker im Stadtgebiet von Villingen-Schwenningen. Im wesentlichen wird diese Einrichtung durch den Landkreis finanziert.

Zum Aufgabenbereich des Teams gehört neben der Betreuung von Suchtkranken aller Art vor allem die Arbeit im präventiven Bereich. Hier reicht das Spektrum von den legalen Drogen Alkohol und Nikotin über die illegalen Drogen bis hin zu Glücksspiel- und Medien-Sucht. Der größte Bedarf besteht dabei im Bereich der illegalen Drogen, von Cannabis über Kokain und Heroin bis zu den neuen synthetischen Drogen wie Ecstasy. Immer stärker rücken dabei in den letzten Jahren auch die sogenannten „Legal Highs“, also scheinbar legale Rauschmittel aller Art, in den Fokus.
Das Angebot richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche und deren Eltern und Familien. Dabei unterliegen alle Mitarbeiter eine absoluten Schweigepflicht, so dass vor allem auch Jugendliche diese Anlaufstelle zu allen Fragen rund um das Thema Sucht in Anspruch nehmen können, ohne Angst vor einer Weiterleitung ihrer Daten zu haben, weder an Behörden noch an ihre Eltern, so lange sie das nicht wollen.
Neben der stationären Beratung gehen die Mitarbeiter auch vor Ort, in die Schulen und Ausbildunsgbetriebe oder auch mit einem mobilen Informationsstand auf das Southside-Festival, das am Wochenende über die Bühne ging.
Die so angesprochenen Jugendlichen nehmen die Informationsangebote gerne wahr und zeigen sich in großen Teilen auch relativ gut informiert über die Risiken und Gefahren beim Drogenkonsum. Dennoch können die Berater in vielen Fällen für eine noch bessere Aufklärung sorgen, gerade zu Fragen der langfristigen Auswirkung auf die Gesundheit und entstehende Abhängigkeiten.
Obwohl die Zahl der Heroinabhängigen im Schwarzwald-Baar-Kreis in den letzten Jahren in etwas gleich geblieben ist, hat doch vor allem bei Jugendlichen der Konsum von Cannabis zugenommen. Cannabis ist nach wie vor die am weitesten verbreitete illegale Droge in Deutschland. Cannabis bezeichnet Hanf-Pflanzen, die Wirkstoffe enthalten, die auf die Psyche wirken. Die Zunahme des Cannabis-Konsums unter den Jugendlichen liegt unter anderem am einfachen Zugang und der zunehmend liberaleren gesellschaftlichen Diskussion rund um diese Thema, begleitet von einer Legalisierung im streng kontrollierten medizinischen Bereich.
Dabei ist es aber ausgerechnet diese Droge, die vor allem bei Jugendlichen langfristige und nachhaltige Gehirnschädigungen bewirken kann. Das Gehirn ist eigentlich erst ab dem 25. Lebensjahr voll entwickelt. Je jünger es also noch ist, desto anfälliger ist es für gefährliche Psychosen und deren Langzeitwirkung.
Obwohl viele Jugendliche gut informiert sind und die Suchtgefahr beim Konsum von harten Drogen verstehen und vermeiden wollen, wissen sie um die Gefahren von Cannabis erschreckend wenig. Dabei hat vor allem aber auch der Einfluss der Familie und des gesamten Umfeldes einen entscheidenden Einfluss und auch hier bietet die Beratungsstelle entsprechende Angebote.
Die Fachstelle
Die Fachstelle Sucht des Landkreises bietet Beratung sowie Behandlung und Präventions-Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Familien sowie Schulen, Betriebe und Selbsthilfegruppen aller Art an. Sie findet sich in Villingen an der Großherzog-Karl-Straße 6. Telefonisch ist sie unter (07721) 8 78 64 60 tagsüber erreichbar oder unter fs-sbk@bw-lv.de. Auf der Webseite www.bw-lv.de gibt es auch eine Online-Beratung. Absolute Verschwiegenheit wird jedem Hilfesuchenden in allen Fällen garantiert.