Sven Hinterseh bleibt Landrat des Schwarzwald-Baar-Kreises. Der Kreistag hat dem Amtsinhaber fraktionsübergreifend und einstimmig bereits im ersten Wahlgang das Vertrauen ausgesprochen und den 48-Jährigen wiedergewählt.
Eine Überraschung ist das Wahlergebnis nicht. Bereits im Vorfeld hatten sich die im Kreistag vertretenen Fraktionen erklärt und die Unterstützung für den Amtsinhaber angekündigt. Auf einen eigenen Kandidaten verzichteten die Fraktionen – aus Zufriedenheit mit der Arbeit von Sven Hinterseh.

Vor dem Urnengang sprach Sven Hinterseh darüber, was der Landkreis in den vergangenen Jahren erreicht hat und noch erreichen soll. Auch wenn es angesichts der Herausforderung durch das Coronavirus etwas schwer falle, den Blick in die Vergangenheit und die Zukunft zu richten.
Als wichtiges Projekt hob Hinterseh die Gründung des Zweckverbands Breitband hervor. Es freue ihn, dass man in den großen Kreisstädten Donaueschingen und Villingen-Schwenningen „so richtig mit dem Bau loslegen“ könne und bislang seien 10 500 Verträge über den Anschluss an das Glasfasernetz abgeschlossen worden.
Kein Interesse an Schnellschüssen
Auch die Entwicklung des öffentlichen Nahverkehrs sprach Sven Hinterseh an. Hier habe er Wert auf ein strukturiertes Vorgehen gelegt. Aktuell sei hier die Diskussion um die Neugestaltung der Tariflandschaft und die Schaffung eines einheitlichen Verkehrsverbunds in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg. „Hier geht es um erhebliche Finanzmittel und daher geht Gründlichkeit vor Schnelligkeit.“
Bei den Bundesstraßenprojekten – dem Lückenschluss der B 523 und die Ortsumfahrungen Blumberg-Zollhaus und Blumberg-Randen – forderte er sichtbare Fortschritte ein. Die Projekte seien im Bundesverkehrswegeplan enthalten und „jetzt muss aber die Umsetzung kommen“.
Auch das Schwarzwald-Baar Klinikum mit den Standorten Villingen-Schwenningen und Donaueschingen nannte Hinterseh in seiner Liste von erfolgreichen Projekten. Durch die kluge Politik des Kreistags sei der Schwarzwald-Baar-Kreis den Nachbarregion um 15 bis 20 Jahre voraus.
Gemeinsam gegen das Coronavirus
Der Landrat dankte ausdrücklich Gesundheitsamtsleiter Jochen Früh und seinen Mitarbeiter, die seit Wochen an ihren Belastungsgrenzen arbeiten. Er betonte die Herausforderung, die das Coronavirus für das Schwarzwald-Baar Klinikum bedeute und dass diese Herausforderung nur gemeinsam zu bewältigen ist.
„In der Stunde der Not müssen wir alle zusammenstehen und jeder Einzelne von uns hat seinen Beitrag zu leisten.“ Denn noch könne niemand seriös vorhersagen, „wie lange dieses Virus unser Leben so massiv beeinträchtigen wird“.
Noch Handlungsbedarf bestehe im Landratsamt im Bereich der Digitalisierung, sagte Sven Hinterseh. „Hier müssen wir noch strategischer und gesamthafter vorgehen.“ Es benötige eine Digitalisierungsstrategie, de alle Bereiche in den Blick nimmt.

Der anstehende Umzug von Ämtern in das ehemalige Postgebäude in VS-Villingen werde „Katalysator dieses Prozesses sein.“ Denn dort die noch aufzubauenden Strukturen „passgenau die dann einzuführenden Arbeitsabläufe abbilden müssen“.

Er wolle sich weiter den Herausforderungen stellen, die das Amt des Landrats mit sich bringen, sagte Hinterseh. „Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass wir Zukunftsregion Nummer 1 werden, lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass wir auch weiterhin stolz auf unseren Schwarzwald-Baar-Kreis sein können.“
Nachfolgend finden Sie die Rede von Sven Hinterseh im pdf-Format zum Herunterladen:
Dateiname | : | Bewerbungsrede von Sven Hinterseh |
Datum | : | 17.03.2020 |
Download | : | Jetzt herunterladen |
