2200 hochrangige Gäste erhoben am Donnerstag in den Schwenninger Messehallen das Glas auf ein erfolgreiches neues Wirtschafts-Jahr. Getragen von Hoffnung und Zuversicht blicken alle mit Spannung auf die Herausforderungen vor allem am Automobilmarkt – und auf die Folgen für Tausende von Arbeitsplätzen bei Automobil-Zulieferern in der Region.
Klar wurde: Aufgaben wie die Mobilitätswende werden mit Mut angepackt – und das Vertrauen ist groß, dass ein mächtiger Freund namens China gewillt ist, den Weg der Schwarzwälder Unternehmen ins Zeitalter der Digitalisierung partnerschaftlich zu begleiten.
Präsidentin Birgit Hakenjos-Boyd hatte Chinas Botschafter Wu Ken ans IHK-Rednerpult geladen, nicht alle fanden die Idee im Vorfeld prickelnd, nach wie vor gärt die Hongkong-Krise. Wu Ken kam verspätet aus dem Autobahnstau durch den Hintereingang an Tor 4 auf das Messegelände, begrüßte Honoratioren wie Landrat Hinterseh und VS-OB Roth und setzte sich dann zum Lesen eines Prospekts in Reihe eins. Nach seiner Ansprache eilte er wieder davon, Termine in Berlin, auf zum Flughafen. Kein Bad in der Menge.

Zuvor hatte sich der Gast aus Fernost noch einige lockere Einschätzungen abringen lassen. Er machte klar, dass „BBA“ in China auch künftig geschätzt werde. „Benz, BMW, Audi„ übersetzte er und musste dann selber schmunzeln, als viele im Saal erfreut auflachten.
Wu Kens Auftritt im Oberzentrum war geschliffen aber freundlich. Zugeneigte Wortwahl dominierte: Bilateral, Zusammenarbeit, gegenseitiges Verständnis, strategische Partnerschaft. Für fast alle im Saal war das die erhoffte Ansage, gute Unternehmer knüpfen einen derart ausgerollten Teppich weiter.

War der Abend kostenlose China-PR? Nein, sagt Steffen Würth, Geschäftsführer von Straub-Verpackungen in Bräunlingen. „Es war keine vielleicht zu erwartende Werbeveranstaltung für China„, der Botschafter habe „uns freundschaftlich in die Zukunft blicken lassen“. Mit Drachentänzen und fernöstlicher Musik wurde der Gast stimmungsvoll willkommen geheißen.
Mit die beste Nachricht des Abends war: Alles verlief störungsfrei. Die Polizei war zwar eingebunden, aber vor Ort nicht erforderlich, das Sicherheitsunternehmen SWAT aus Deißlingen von Manuel Hertlein konnte dezent über alles im Veranstaltungs-Areal wachen.

Bis Mitternacht pulsierte der Empfang in den Messehallen. Chefs, Bürgermeister, Parlamentarier vertieften sich in ihre Gespräche, Dutzende von IHK-Mitarbeitern hatten das Ereignis in monatelanger Feinarbeit vorbereitet.