Über 100 Einsatzkräfte von Feuerwehren, Rotem Kreuz, Polizei sowie Mitarbeiter der Deutschen Bahn nahmen an der Übung teil. Das ausgesuchte Übungsobjekt war anspruchsvoll und forderte die Feuerwehrkräfte heraus.

Simuliert wurde der Brand eines selbstfahrenden Arbeitsgeräts im Gremmelsbacher Tunnel, inklusive verletzter Personen. Der Gremmelsbacher Tunnel ist einer von 24 Schwarzwaldbahntunneln auf Kreisgemarkung und mit 912 Metern der zweitlängste nach dem Sommerauer Tunnel. Und er ist nicht einfach zu erreichen.
Anders als beispielsweise beim Sommerauer Tunnel, wo die großen und schweren Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr auf speziellen Plätzen in unmittelbarer Nähe zu den Tunnelportalen in Stellung gebracht werden können, forderte der Gremmelsbacher Tunnel die Einsatzkräfte schon in Bezug auf die Erreichbarkeit heraus.

Die Übung fand von beiden Tunnelportalen her statt. Die Feuerwehren aus Triberg und Hornberg erreichten das Nordportal über die Zufahrt Gremmelsbach. Dabei erwies sich der Platz als nicht ausreichend dimensioniert, um eine Vielzahl an Einsatzfahrzeugen aufzunehmen. Das Vorrücken der Einsatzkräfte zum Brandobjekt wurde anfangs durch eine starke, künstlich erzeugte Rauchentwicklung erschwert.

Deutlich aufwändiger gestaltete sich der Einsatz für die Feuerwehr aus St. Georgen. Sie mussten vom Bereich Hohnen zunächst eine mehr als 1000 Meter lange Wasserversorgung aufbauen und Leitungen sowie Geräte mittels Transportwagen auf dem verbleibenden Gleis zur Einsatzstelle bringen. Dabei blockierten im Gleis liegende alte Schienen die Strecke, was die Feuerwehrleute vor zusätzliche Herausforderungen stellte, die die benötigten Mittel stellenweise über mehrere hundert Meter tragen mussten. Zum Einsatz kam auch das Zwei-Wege-Fahrzeug der St. Georgener Feuerwehr, das in Nußbach aufgleiste und als Schienenfahrzeug zur Einsatzstelle fuhr, um dort ebenfalls Material abzuladen.

Gut 90 Minuten dauerte die Übung, die von Beobachtern von Polizei, Rettungseinheiten und der Bergwacht aufmerksam verfolgt wurde. Wie Kreisbrandmeister Florian Vetter, der die Übung vom Lagezentrum im Gremmelsbacher Feuerwehrgerätehaus aus beobachtet, sagte, hat die Übung ihren Zweck voll und ganz erfüllt. „Wir konnten gute Erfahrungen über das eigentliche Ziel, die Kommunikation der Einsatzeinheiten, sammeln. Und sehen, dass hier Verbesserungsbedarf besteht, den wir gut aufarbeiten können.“
Insbesondere wurde festgestellt, dass für einen Einsatz dieser Größenordnung Einsatzmittel fehlen, die von der Deutschen Bahn bereit gestellt werden müssen. Dabei handelt es sich um spezielle Langzeit-Atemluftflaschen mit einem größeren Volumen, die die Einsatzfähigkeit der Atemschutzträger verdoppelt. Was bei einem Einsatz im Tunnel, der unter Umständen und wie an der Übung demonstriert, längere Wege für Atemschutzträger erforderlich macht, unabdingbar ist.
Wie Karl Bolli, Leiter Betrieb bei der Deutschen Bahn in Freiburg, sagt, sei die Notwendigkeit dieser Langzeit-Atemluftflaschen erkannt worden: „Selbstverständlich werden die Feuerwehren hier damit ausgerüstet.“ Für die Deutsche Bahn brachte die Übung ebenfalls wertvolle Erkenntnisse in punkto Herstellung der Sicherheit für die Rettungskräfte. Hier haben die Nachwuchskräfte üben können, wie man die Strecke erdet. Dabei erweist es sich als nicht einfach, die 15 Kilo schweren Erdungsstangen in den Fahrdraht der Oberleitung zu hängen.