Schrecken am Donnerstag, 12. Dezember, an der Albert-Schweitzer-Schule in Villingen: Der Amokalarm an der weiterführenden Schule wurde ausgelöst, die Polizei rückte mit mehreren Einsatzkräften an und durchsuchte die Schule.

Es ist nicht der erste Alarm dieser Art an der Albert-Schweitzer-Schule. Bereits knapp drei Monaten vorher waren Schüler und Lehrer in Panik versetzt, als der Alarm am Dienstagnachmittag, 17. September, ausgelöst wurde. Mehrere Stunden mussten die Schülerin ihren Klassenzimmern verharren, bis irgendwann die erlösende Nachricht kam – es handelte sich um einen Fehlalarm.

80 Personen evakuiert

Ein ähnliches Bild bot sich nun wieder – wieder wurde am Nachmittag ein Alarm ausgelöst, wieder rückte die Polizei mit mehreren Einsatzkräften aus und durchsuchte die Schule, wieder mussten die Schüler und Lehrer in ihren Klassenzimmern warten, bis endlich die erlösende Nachricht kam – es war ein Fehlalarm.

Das könnte Sie auch interessieren

Rund 80 Personen waren an dem Donnerstagnachmittag in der Schule gewesen, schreibt das Landratsamt auf Anfrage.

Nicht derselbe Knopf

Wie jetzt klar ist, war auch der Grund für den Alarm derselbe: ein technischer Defekt, teilt das Landratsamt mit. Allerdings war der Alarm im Dezember nicht durch denselben Knopf ausgelöst: „Dieser Fehlalarm wurde in einem anderen Gebäudetrakt ausgelöst“, schreibt Landratsamtssprecherin Heike Frank.

Spannungsabfall ist schuld

Aber wie kommt, es, dass in derselben Schule innerhalb von nur zwei Monaten gleich zwei Fehlalarme ausgelöst wurden? „Die Fehlerursache liegt vermutlich in einem Spannungsabfall“, schreibt Frank. Normalerweise müsste dies eine Störmeldung generieren, in diesem Fall erfolgte jedoch eine direkte Alarmauslösung, so Frank weiter.

Landratsamt zieht Konsequenz

„Die Betreiberfirma der Alarmknöpfe war bereits nach dem ersten Fehlalarm vor Ort und hatte den Fehler offensichtlich behoben“, schreibt die Pressesprecherin. „Am Mittwoch, 18. Dezember 2024, war die Betreiberfirma nach dem zweiten Fehlalarm erneut vor Ort.“ Als Konsequenz aus den beiden Vorfällen wolle man nun die Software und die Reaktionsketten anpassen, so Frank weiter.

Schule Raum für Raum durchsucht

Die Reaktionsketten bei der Polizei sind hingegen ganz klar. Die Alarmierung löse eine gewisse Schleife, einen gewissen Prozess aus, so Polizeisprecher Marcel Ferraro. Dieser sehe immer gleich aus: Die Polizei käme mit mehreren Kräften an, durchsuche die Schule Raum für Raum und begleite die Schüler dann nach draußen.

Als Konsequenz aus den beiden Vorfällen will das Landratsamt als Schulträger man nun die Software und die Reaktionsketten anpassen.
Als Konsequenz aus den beiden Vorfällen will das Landratsamt als Schulträger man nun die Software und die Reaktionsketten anpassen. | Bild: Patricia Beyen

Jeder Alarm wird ernst genommen

„Beim nächsten Alarm an der Schule könnte man ja davon ausgehen, dass es ein technischer Defekt wäre“, sagt Ferraro. „Aber das geht nicht.“ Die Polizei hätte auch schon erlebt, dass Einbruchsalarme fehlerhafte ausgelöst hatten und beim nächsten Mal war es doch ein echter Alarm.

„Jeder Alarm muss daher überprüft werden“, so der Polizeisprecher. Der Prozess werde so durchgeführt, wie vorgeschrieben. Selbst wenn zwischenzeitlich die Meldung käme, dass es sich um einen Fehlalarm handeln könnte: „Der Konjunktiv ist für uns kein Grund, die Maßnahme abzubrechen“, so Ferraro.

Kaum Fake News

Im Gegensatz zum Fehlalarm im September sei der Einsatz diesmal jedoch weniger von Falschnachrichten in den Sozialen Medien begleitet worden. Von Schüssen und Schreien war damals auf den Plattformen die Rede gewesen. Nachrichten, die im Dezember so nicht verbreitet wurden.

Polizei gibt früh Entwarnung

Dieses Mal habe die Polizei recht schnell selbst gepostet, so Ferraro. „Wir wussten recht schnell, dass keine Gefahr für die Bevölkerung ausgeht.“ Das funktioniere so nicht immer, war aber diesmal gegeben, sagt der Beamte. „Trotz allem führen wir die Maßnahme aber durch“, betont der Pressesprecher. „Der Post hat aber vielleicht dazu geführt, dass die Fake News nicht so hochgekocht sind wie beim letzten Mal. Das wäre eine mögliche Erklärung.“