Es klingt wie ein kleiner Traum: Junge Leute können derzeit mit dem Deutschlandticket bis nach Paris reisen und zurück, ohne Aufpreis, einfach inklusive im 49-Euro-Monatspreis. Für eine Fahrt in die französische Hauptstadt – oder zum Beispiel auf einen Ausflug nach Straßburg oder Colmar – klingt das wohl fast ein bisschen zu schön, um wahr zu sein.
Doch für viele junge Menschen im Schwarzwald und auf der Baar besteht im August diese Möglichkeit.
Denn die Bundesländer Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und das Saarland haben sich, mit der französischen Region Grand-Est, darauf geeinigt, dass das Deutschlandticket auch in der ostfranzösischen Region für Leute bis 28 Jahre gültig ist.
Von Grand-Est aus können die Reisenden wiederum mit dem Regionalverkehr, in dem das Deutschlandticket gilt, sogar bis nach Paris weiterfahren. Oder lohnende Ziele in Ostfrankreich erkunden. Das Meiste ist vermutlich mehr als nur einen Tagestrip entfernt, denn die Verbindungen brauchten Zeit. Doch es gibt einiges zu entdecken.
Los geht‘s auf der Schwarzwaldbahn
Und wie kommt man nun nach Paris per Regionalverkehr? Von Donaueschingen beispielsweise kann man mit der Schwarzwaldbahn fahren. Die Züge halten auch in Villingen, St. Georgen und Triberg. Bis Offenburg braucht es so etwas über einer Stunde.
Von dort geht es weiter mit der Regionalbahn 25 nach Straßburg. Für die fünf Stationen braucht es gut eine halbe Stunde.
Straßburg ist selbst schon eine Reise wert. Alle, die also nicht bis nach Paris wollen, können sich auch eine gute Zeit in der kleinen europäischen Hauptstadt machen. Sie hat neben den Institutionen wie dem Europaparlament auch eine wunderschöne Altstadt mit dem berühmten Münster zu bieten.
Von Straßburg aus können die Passagiere mit einem TER-Fluo-Regionalzug direkt nach Paris fahren. Dieser braucht etwas über fünf Stunden und kommt am Paris Ostbahnhof (Gare de l‘est) an. Diese Fahrt würde im Normalfall für eine Person 78,60 Euro kosten.
Aber Achtung, diese direkte Verbindung gibt es nur zwei Mal am Tag. Morgens ganz früh um 4.44 Uhr oder Nachmittags um 16.19 Uhr. Wer dagegen das mehrfache Umsteigen nicht scheut, hat durchaus mehr Auswahl.
Elsass, Lothringen und die Champagne sind erreichbar
Es muss aber nicht Paris sein – die Ostregion hat selbst einiges zu bieten. So kommen Reisende von Straßburg auch in circa anderthalb Stunden nach Metz.
Die Hauptstadt Lothringens bietet sehenswerte Architektur, wie zum Beispiel die Kathedrale oder das Deutsche Tor, und sogar einen Ableger der Pariser Centre Pompidou, in dem moderne Kunst ausgestellt wird.
Von Metz könnte es weiter nach Reims in die Champagne gehen. In der Weinregion finden im Sommer viele Feste statt.
Auch Richtung Süden kann es gehen
Noch ein Tipp: Die Stadt Colmar begeistert mit einer tollen Fachwerkkulisse und einer kleinen Freiheitsstatue. Von Straßburg aus ist sie in einer halben Stunde zu erreichen. Oder man nimmt beispielsweise ab Villingen die Breisgau-S-Bahn, wählt die Route über Freiburg und Müllheim (Baden), um per Bus nach Frankreich zu gelangen. Dauert etwas, ist aber unschlagbar günstig.