Seit dem 16. Juni gibt es sie in Deutschland, seither wurde die Corona-Warn-App laut Robert-Koch-Institut 21,9 Millionen Mal heruntergeladen – 11,9 Millionen Mal über den Google Play Store, zehn Millionen Mal über den App Store von Apple. Unter den Nutzern der App sind auch Menschen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis. Mit dem SÜDKURIER haben einige von ihnen darüber gesprochen, wie die Übermittlung des Testergebnisses und das Warnen von engen Kontakten bei positiven Befunden funktioniert hat.

Bild 1: Bei den einen funktioniert sie reibungslos, bei den anderen gar nicht: Diese Erfahrungen haben SÜDKURIER-Leser nach einem Corona-Test mit der Warn-App gemacht
Bild: Schönlein, Ute
Loredana Masino aus Villingen und ihre Familie bekamen ihre Testergebnisse schnell in der App angezeigt.
Loredana Masino aus Villingen und ihre Familie bekamen ihre Testergebnisse schnell in der App angezeigt. | Bild: Loredana Masino
  • Loredana Masino: Die 40-Jährige aus Villingen hat ihren Coronatest am 5. Oktober gemacht. „Ich hatte Kontakt mit einer infizierten Person“, erzählt sie. Angerufen wurde sie vom Gesundheitsamt des Schwarzwald-Baar-Kreises. „Mir wurde gesagt, dass ich zwischen 13 und 16 Uhr zur Schwenninger Abstrichstelle gehen und mich testen lassen soll“, sagt sie weiter. Warten musste sie vor Ort etwa 45 Minuten. Masino: „Nach dem Test habe ich dann einen QR-Code bekommen. Zwei Tage später war das Ergebnis da. Alles hat so funktioniert, wie es sein sollte.“ Neben Masino mussten sich auch acht weitere Menschen aus ihrer Familie testen lassen. Bei allen, versichert die Villingerin, sei das Testergebnis zeitnah in der App angezeigt worden.
Bild 3: Bei den einen funktioniert sie reibungslos, bei den anderen gar nicht: Diese Erfahrungen haben SÜDKURIER-Leser nach einem Corona-Test mit der Warn-App gemacht
Bild: Matthias Jundt
  • Doris Semlitsch: Schon seit dem Start der App hat Doris Semlitsch aus Villingen diese auf ihrem Handy installiert. Einen Corona-Test hat die 58-Jährigen am 24. Oktober machen lassen, weil ihr Mann am Tag zuvor einen positiven Befund von seinem Hausarzt erhalten hatte. „Ich bekam dann einen Anruf vom Gesundheitsamt und ließ mich beim Schwenninger Testzentrum testen“, sagt Semlitsch. Das Testergebnis hat sie erfahren, weil sie am 27. Oktober beim Labor in Singen, das den Test ausgewertet hat, angerufen hat. Es war negativ. Vom Abstrichzentrum hatte sie einen QR-Code für die App erhalten und diesen in die Anwendung eingegeben. Auf ein Testergebnis wartet sie bis heute. Einen Tag nach dem Test allerdings spürte die Villingerin aber erste Symptome wie Fieber bis zu 40 Grad, Husten, Gliederschmerzen und den Verlust des Geschmackssinns. Nochmal getestet wurde sie nicht mehr, ihrem Arzt war klar: Sie hat Covid-19. „Seit mehr als drei Wochen sind mein Mann und ich nun daheim. Wir beide hatten zwischendurch Angst um unser Leben. Wir hatten schwere Atemnot“, sagt Semlitsch. Seit Sonntag, 8. November, gehe es langsam wieder bergauf. Ganz gesund sind beide aber noch lange nicht.
Linda Bauknecht aus Bad Dürrheim hat ihr negatives Testergebnis rasch nach dem Coronatest erhalten.
Linda Bauknecht aus Bad Dürrheim hat ihr negatives Testergebnis rasch nach dem Coronatest erhalten. | Bild: Linda Bauknecht
  • Linda Bauknecht: Positiver von ihrer Erfahrung mit der Corona-Warn-App kann Linda Bauknecht aus Bad Dürrheim berichten. Die 58-Jährige arbeitet in einem Pflegeheim, wo es positive Fälle gab. Also musste sie sich auch testen lassen – und zwar am 31. Oktober im Schwenninger Testzentrum. „Ich erhielt nach dem Test einen QR-Code, den ich in mein Handy eingeben konnte“, sagt Bauknecht. Am Nachmittag des 3. November erhielt sie dann das Resultat: „In der App stand: Das Testergebnis liegt vor. Sie sind negativ.“
Bild 5: Bei den einen funktioniert sie reibungslos, bei den anderen gar nicht: Diese Erfahrungen haben SÜDKURIER-Leser nach einem Corona-Test mit der Warn-App gemacht
Bild: Matthias Jundt
  • Michael Götz: Wegen leichter grippaler Anzeichen wie Gliederschmerzen war Michael Götz aus einer Gemeinde des Schwarzwald-Baar-Kreises am 27. Oktober zum Arzt gegangen. Einen Test hielt der Mediziner nicht für notwendig, sein Arbeitgeber wollte Götz aber nicht kommen lassen. „Ich habe dann am 29. Oktober für 50 Euro auf eigene Kosten einen Corona-Test machen lassen“, erzählt der 46-Jährige. Am 31. Oktober kam dann der Anruf vom Gesundheitsamt: Götz ist positiv. „Einen QR-Code hatte ich nach meinem Test nicht bekommen. Also habe ich bei der in der App angezeigten Hotline angerufen und mir eine Tan-Nummer geben lassen. Erst dann erhielt ich den entsprechenden Hinweis in der App, dass ich Covid-19 habe“, erzählt Götz. Auf dem Handy seiner Frau erschien erst gar kein Hinweis, 24 Stunden nachdem Götz sein Ergebnis der App mitgeteilt hatte, wurde der Ehefrau dann eine Begegnung mit niedrigem Risiko angezeigt. Götz: „Am 5. November zeigte die App meiner Gattin dann plötzlich zwölf Risikobegegnungen an.“ Bei einem seiner Arbeitskollegen wurde ein Kontakt mit niedrigem Risiko angezeigt, bei einem anderen ein Kontakt mit hohem Risiko.
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  • Facebook: Der SÜDKURIER hatte auf Facebook gefragt, wie die Erfahrungen der Nutzer mit der Corona-Warnapp sind. Wie bei den genannten Menschen, variierten auch hier die Antworten. Einige User haben ihr Testergebnis auch nach drei Wochen noch nicht in der App angezeigt bekommen. Eine Nutzerin berichtet sogar davon, dass sie nach mehr als einer Woche noch kein Ergebnis der der Handy-Anwendung angezeigt bekommt. Dagegen berichtet ein anderer User, dass positiv getestete Personen in seinem Umfeld das Ergebnis eineinhalb Tage nach dem Test in der App angezeigt bekamen. Und ein weiterer SÜDKURIER-Facebook-Fan hatte sein Ergebnis 30 Minuten nach dem Anruf seines Arztes in der App.
  • Übrigens: Das Betriebssystem scheint bei der Frage, ob die Testübermittlung via App funktionier oder nicht, keine Rolle zu spielen. Sowohl bei den guten, wie auch den schlechten Erfahrungen gab es Nutzer mit Android- beziehungsweise Apple-Handy.