Die rätselhafte Brandserie im Landkreis Tuttlingen und dem Schwarzwald-Baar-Kreis steht offenbar vor der Aufklärung: Zwei tatverdächtige Männer sitzen jetzt in Untersuchungshaft.

„Aufgrund akribischer Ermittlungsarbeit und der Zusammenführung aller gewonnenen Erkenntnisse konnten am Donnerstag ein 35-Jähriger und ein 40-Jähriger als dringend tatverdächtige Personen festgenommen werden“, teilten die Staatsanwaltschaft Rottweil und das Polizeipräsidium Konstanz am Freitagabend mit.

Die Tatmotive sind noch nicht ganz geklärt

Die Ermittler sind sicher, dass sie den beiden Männern nach derzeitigem Ermittlungsstand 13 Brandstiftungen zuordnen können. Zu den möglichen Tatmotiven laufen die Ermittlungen aber noch.

Das könnte Sie auch interessieren

„Darüber hinaus führte die Arbeit der Ermittlungsgruppe dazu, dass den Tatverdächtigen über 15 Sachbeschädigungen an Bushaltestellen und Bussen im Stadtgebiet Tuttlingen zugeordnet werden können“, heißt es weiter in der Mitteilung. „Der verursachte Gesamtschaden beläuft sich auf über 1.000.000 Euro.“

Seit dem 12. August 2022 hat es den Ermittlern zufolge schwerpunktmäßig im Landkreis Tuttlingen, aber auch in angrenzenden Bereichen des Schwarzwald-Baar-Kreises eine Vielzahl von Bränden gegeben. Diese hätten „zu einer spürbaren Verunsicherung in der Bevölkerung geführt“.

Löscharbeiten am Eschbachhof Trossingen: Hier tötete ein Brand mehr als 100 Rinder.
Löscharbeiten am Eschbachhof Trossingen: Hier tötete ein Brand mehr als 100 Rinder. | Bild: Hans-Juergen Goetz

Wochenlang bis in den Oktober hinein hielten die rätselhaften Brände die Region in Atem. Betroffen waren meist landwirtschaftliche Gebäude. Beispielsweise brannte in der Nacht zum 26. August in Hochemmingen eine Scheune ab. Besonders schlimm wütete ein Feuer Anfang Oktober, das als mehr als 100 Kühe beim Brand des Eschbachhofes in Trossingen tötete.

Das könnte Sie auch interessieren

Aufgrund der Spurenlage sei die Kriminalpolizeidirektion Rottweil bereits in einer frühen Phase von vorsätzlicher Brandstiftung und einem Zusammenhang der Taten ausgegangen, teilen die Behörden mit.

Monatelange Ermittlungen

Die Kripo habe in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Rottweil bereits Mitte August eine Ermittlungsgruppe eingerichtet.

Diese habe in den vergangenen Monaten „umfangreiche und intensive Ermittlungen“ durchgeführt. Staatsanwaltschaft und Polizei hätten sich dabei nicht nur auf Spurensicherung, Aussagen von Brandsachverständigen und Vernehmungen gestützt. Denn obendrein habe man auf „verdeckte Maßnahmen in intensiver Zusammenarbeit mit Spezialkräften des Polizeipräsidiums Einsatz“ gesetzt.

Am Freitag seien die beiden dringend tatverdächtigen Männer dem Haftrichter vorgeführt worden. „Seitdem befinden sie sich in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen, insbesondere zur Motivlage, dauern weiter an.“