Es gibt Hoffnung auf eine baldige und gerechtere Impfstoff-Verteilung. Bislang, dies belegen neue Vergleichszahlen der Landesregierung, wird der Landkreis Schwarzwald-Baar schlechter mit Vakzine versorgt als andere Regionen. Seit Monaten gibt es dazu Protest – ongne Erfolg. Martina Braun, Landtagsabgeordnete der Grünen, bestätigte am Mittwoch Informationen des SÜDKURIER, wonach nun eine bessere Versorgung erwartet werden kann.

Laut der zuletzt deutlich wiedergewählten Landesparlamentarierin darf Schwarzwald-Baar nun „mit einer Belieferung rechnen, die an der Größe des Landkreises mit seinen 212.000 Einwohnern bemessen ist“, sagte sie nun. Bislang erhielt Schwarzwald-Baar genau so viel Impfstoff wie kleinere Landkreise wie etwa Tuttlingen und Rottweil.

Bis zuletzt protestiert

„Ich denke, ich und wir sind nun endlich verstanden worden“, sagte Martina Braun am Mittwoch weiter im Gespräch mit dieser redaktion. „Es ist zugesagt – wie müssen jetzt mehr für das Schwenninger Kreisimpfzentrum bekommen.“

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Braun hatte bis zuletzt ins Staats- wie auch ins Sozialministerium hinein laut protestiert. Im Schulterschluss mit Landrat Hinterseh (CDU) versuchte sie, die Verteilungsbemessungen zu ändern. Lange, mürbe Wochen ohne Erfolg. Braun stützte ihren Protest dabei auf zwei Säulen. Zum einen müsse es eine Zuweisung von Impfstoff bemessen an der Einwohnerzahl der Landkreise geben. Und, so führte sie auch am Mittwoch zum SÜDKURIER noch einmal aus: „Wir haben ja auch eine hohe Quote an hochbetagten Menschen bei uns im Landkreis – 7,5 Prozent der Menschen sind über 80 Jahre alt“.

Das ist Daniel Springmann. Er leitet das Kreisimpfzentrum Schwarzwald-Baar und steht hier vor dem Ultra-Kühlschrank, der bald voller mit ...
Das ist Daniel Springmann. Er leitet das Kreisimpfzentrum Schwarzwald-Baar und steht hier vor dem Ultra-Kühlschrank, der bald voller mit Impfstoff sein könnte als bislang. Bild: Norbert Trippl | Bild: Trippl, Norbert

Die Landtagsabgeordnete weiter: „Das ist schon eine hohe Prozentzahl.“ Braun und Hinterseh blitzen aber seit den ersten Wochen des Jahresbeginns mit ihren Protesten in Stuttgart ab. Martina Braun sagte Gestern, sie habe auch Minister Lucha „natürlich persönlich angesprochen“. Immer wieder habe sie dann zu hören bekommen, es könne „nur verteilt werden, was das Land selbst geliefert bekommt.“ Auch aus Martina Brauns Sicht ist die Impfstoff-Lage immer noch knapp, sie vertraut aber auf die Zusagen, dass nun markante Verbesserungen an Liefermengen bevorstünden.

„Noch nichts zu spüren“

Skeptisch-abwartend betrachtet das Landratsamt die Entwicklung. Auf Nachfrage des SÜDKURIER sagte eine Sprecherin am Mittwoch bezüglich der aktuellen Impfstoff-Lieferung in den kommenden Wochen: „Für die Kalenderwochen 18, 19 und 20 hat das Land Baden-Württemberg immer noch schwankende Lieferungen für unser Kreisimpfzentrum angekündigt. Insgesamt können jedoch noch keine großen Zuwächse festgestellt werden. Wieviel wir tatsächlich geliefert bekommen, bleibt abzuwarten.“

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