Im Juni kam die Schocknachrich: Die Firma MB Bäuerle in St. Georgen hat einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Am 1. September ist das Verfahren eröffnet worden.

Weitreichende Entscheidungen sind getroffen

Jetzt teilt Rechtsanwalt Steffen Hattler von der Kanzlei Hirt und Teufel, der das Verfahren als Generalbevollmächtigter betreut, in einer Presseerklärung mit, dass bei der laufenden Sanierung des Unternehmens „weitreichende Entscheidungen“ zur Zukunftssicherung getroffen worden sind, allerdings fallen künftig 34 Arbeitsplätze weg. Im Moment sind noch etwa 60 Mitarbeiter beschäftigt.

Thorsten Schleich ist Sachwalter des Verfahrens

Bei der Eröffnung des Verfahrens hat das Gericht Rechtsanwalt Thorsten Schleich zum Sachwalter bestellt, der auch schon im vorläufigen Eigenverwaltungsverfahren als vorläufiger Sachwalter tätig war.

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Auslöser für die Insolvenzantragsstellung war nach Feststellung von Geschäftsführerin Stefanie Glunk „ein schwacher Auftragseingang in den letzten Monaten“. Dieser resultiere zum einen aus den allgemeinen Veränderungen in der gesamten Druckbranche und der damit verbundenen Marktkonzentration und andererseits aus der Investitionszurückhaltung vor der Weltmesse Drupa, die Ende Mai nach acht Jahren Pause in Düsseldorf stattfand.

Es wurde mehrere Wochen hart verhandelt

Nach intensiven mehrwöchigen Verhandlungen zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat sowie deren rechtlichen und wirtschaftlichen Vertretern wurden die Weichen für die Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen gestellt.

Die Rahmenbedingungen haben sich verändert

Im Zuge der Reorganisation und der Anpassung an die deutlich veränderten Rahmenbedingungen in der Druckweiterverarbeitungs-Branche setzt das mittelständische Unternehmen auf Verschlankung und Fokussierung.

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Ein wesentlicher Teil der Veränderungen betrifft die spanabhebenden Bereiche der Produktion sowie Verwaltungsfunktionen. Um Fixkosten zu reduzieren, werden künftig mehr Teile bei Lieferanten beschafft, anstatt diese in oft mehrstufigen Prozessen selber herzustellen.

Sozialplan mit dem Betriebsrat ausgehandelt

Das Unternehmen werde sich im Produktionsbereich auf die Blechbearbeitungskompetenzen konzentrieren, ist der Pressemitteilung zu entnehmen. Durch diese Maßnahmen werden nach aktuellem Stand 34 Arbeitsplätze wegfallen. Der Stellenabbau erfolgt auf Basis eines mit dem Betriebsrat verhandelten und verbindlich abgeschlossenen Interessenausgleichs und eines Sozialplanes.

Das sagt die Geschäftsführerin

Stefanie Glunk, Geschäftsführerin der MB Bäuerle GmbH: „Die beschlossene Verschlankung ist sehr tief einschneidend für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und sichert gleichzeitig die Arbeitsplätze der Mitarbeiter, die bleiben. MB Bäuerle hat nur diese eine Chance und muss diesen Sanierungsprozess konsequent nutzen, um trotz aller Widrigkeiten im Markt eine nachhaltig profitable Geschäftsbasis zu schaffen.“

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