Musik verbindet. Sie schafft Emotionen, schenkt Freude und spendet Trost in den dunkelsten Stunden: Die Band aus Bräunlingen, die seit über 23 Jahren unter dem Namen Bregi House Band bekannt war, hat eine lange gemeinsame Geschichte.
Doch das vergangene Jahr stellte die Gruppe vor eine der größten Herausforderungen, die sie je meistern musste: Der plötzliche Verlust zweier langjähriger Mitglieder, Norbert Kammerer und Bernd „Jägi“ Schaupp, erschütterte die Band zutiefst. Diese beiden Männer waren nicht nur Musiker, sondern auch Freunde, Vertraute und Wegbegleiter durch mehr als zwei Jahrzehnte.
Jetzt hat sich die Band entschlossen, trotz dieses schweren Schicksalsschlags weiterzumachen – unter einem neuen Namen und mit einer neuen Energie: BHB – Level 24.
„Musik bedeutet uns alles“, sagt Hilmar Lutz, Keyboarder und Bandleader. Er bringt damit zum Ausdruck, was die Gruppe offenbar über all die Jahre hinweg zusammengehalten hat.
„Auch als der Schmerz am größten war, haben wir nie wirklich aufgehört, Musik zu machen. Wir haben uns zusammengesetzt und einfach weitergespielt, selbst wenn Plan- und Ziellosigkeit oft die Proben bestimmten.“ In dieser Zeit, so Lutz, habe die Musik der Band Trost gespendet und ihr geholfen, die schlimmsten Momente zu überstehen.
Phase der Orientierungslosigkeit
Die Band musste sich der schwierigen Frage stellen, wie sie nach einem so einschneidenden Verlust weitermachen konnte. „Nichts ist mehr wie früher“, sagt Steffen Würth, der Schlagzeuger der Band. „Zwei Menschen fehlen, die über 23 Jahre Teil unseres Lebens und der Band waren. Sie waren nicht nur Bandkollegen, sondern auch Freunde, Familie und Wegbegleiter. Diese Lücke kann niemand füllen.“
Würth beschreibt die Zeit nach dem Verlust als eine Phase der Orientierungslosigkeit, in der die Musik jedoch immer präsent blieb.
Lieder sind ein Tribut an die Freunde
Um ihren verstorbenen Freunden Norbert und Bernd die Ehre zu erweisen, entschied sich die Band, zwei besondere Songs aufzunehmen: „Stairway to Heaven“ und „Sailing“. Diese Lieder sollen die beiden auf eine ganz besondere Weise in Erinnerung halten. „Es war uns wichtig, ihnen etwas Bleibendes zu widmen“, erklärt Heike Baumeister, die Sängerin der Band. „Diese Songs sind mehr als nur Musik – sie sind ein Tribut an unsere Freunde und die vielen gemeinsamen Erinnerungen, die wir mit ihnen teilen.“

„Wir wussten, dass Norbert und Bernd gewollt hätten, dass wir nicht aufgeben“, begründet Würth, warum es nun weitergeht. „Es wäre in ihrem Sinne, dass wir weitermachen und die Band nicht einfach aufgeben.“
Doch die Zukunft der Band sollte nicht einfach eine Fortsetzung der Vergangenheit sein. „Wir wollen nach vorne schauen und uns neu erfinden“, sagt Lutz. „Wir wollen neue musikalische Wege beschreiten, jazzige und funkige Einflüsse in unsere Musik einbringen, aber dabei die Vergangenheit nicht völlig abschneiden.“
Der neue Name ist ein Signal
Mit dem neuen Bandnamen BHB – Level 24 markiert die Gruppe bewusst einen Neuanfang. „Der neue Name steht für eine neue Ebene, die wir erreicht haben“, erklärt Lutz. „Er ist ein Zeichen für den Einschnitt, den wir erlebt haben, aber auch für die neue Richtung, in die wir uns bewegen wollen.“
Dennoch bleibt die Verbindung zur Vergangenheit stark. „Wir stehen zu unserer Geschichte, aber es ist auch klar, dass sich vieles verändert hat und wir neue Wege beschreiten müssen.“
Die Trauer über den Verlust der beiden langjährigen Mitglieder sei immer noch präsent, und manche Songs seien für die Band zu schmerzhaft, um sie weiterhin zu spielen. „Manche Lieder können wir nicht mehr spielen oder hören, weil sie so viele Erinnerungen an Norbert und Bernd wachrufen“, sagt Baumeister nachdenklich.
Musik hilft bei Trauer
„Die Trauer ist ein Prozess und die Musik begleitet uns dabei, sie zu verarbeiten.“ Die Band ist entschlossen, nach vorne zu blicken, aber dabei authentisch zu bleiben. „Musik muss Spaß machen, und das tut sie auch“, sagt Würth. „Die Band ist mehr als nur Musik – sie ist wie eine Familie für uns.“
Der Proberaum ist für die Gruppe zu einer zweiten Heimat geworden. Neue Mitglieder aufzunehmen, war für die Band keine Option. „Wir waren uns einig, dass wir in dieser Besetzung weitermachen wollen“, erklärt Lutz.
Konzerte in kleinerem Rahmen
Für die Zukunft hat die Band klare Pläne: Sie freuen sich darauf, wieder Konzerte zu spielen, allerdings in einem kleineren, intimeren Rahmen als früher. „Früher hatten wir oft den Anspruch, große Partys zu spielen, aber das ist nicht mehr unser Ziel“, sagt Lutz. „Wir möchten kleine, persönliche Konzerte geben, bei denen wir die Musik in einem besonderen Kreis teilen können.“
Die Band hofft, dass sowohl alte Wegbegleiter als auch neue Zuhörer den Weg zu diesen Konzerten finden werden. „Es wird anders sein, aber wir freuen uns auf das, was kommt.“