Wer in den vergangenen Wochen die Pressemitteilungen des Polizeipräsidiums Konstanz aufmerksam verfolgt, bekommt den Eindruck, dass die Zahl der Meldungen zu Einbrüchen im Schwarzwald-Baar-Kreis ansteigt.

An nur einem Wochenende, vom 10. bis 12. November, meldet die Polizei drei Einbrüche in Wohnhäusern – und das allein in Donaueschingen. Die Einbrüche in die Wohnhäuser könnten sogar eine Einbruchserie vermuten lassen.

Aus den Landkreisen Rottweil und Tuttlingen kommen ähnliche Berichte. In Rottweil gibt es für den November bereits fünf Meldungen zu Einbrüchen, in Tuttlingen sind es derer drei.

Auch Firmen im Visier der Diebe

Dabei sind nicht nur Wohnhäuser und Bargeld das Ziel der Diebe. In Tuttlingen wurden aus einem Keller E-Bikes im Wert von fast 10.000 Euro gestohlen, in Rottweil konnten Diebe bei einer Firma Lenkgetriebe im Wert von 3.000 Euro entwenden.

Aber deckt sich das Gefühl des Anstiegs der Einbrüche auch mit den offiziellen Zahlen?

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Erst 2024 genaue Aussagen

Dazu kann Polizeisprecher Jörg Kluge vom Polizeipräsidium Konstanz noch keine belastbaren Aussagen treffen. Die Fallzahlen zu den diesjährigen Einbrüchen würden erst nach Fertigstellung der Kriminalstatistik 2024 veröffentlicht. Zumindest einen Trend zu einem Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren könne man allerdings noch nicht erkennen.

Jörg Kluge ist Pressesprecher beim Polizeipräsidium Konstanz.
Jörg Kluge ist Pressesprecher beim Polizeipräsidium Konstanz. | Bild: Cian Hartung / Archivbild 2022

Bei den Vorjahren bezieht sich Kluge explizit auf 2019 und 2022, „2020 und 2021 liegen coronabedingt außerhalb des Rahmens“, stellt er klar. Gefühlt würden jedes Jahr die Einbrüche in der dunklen Jahreszeit steigen, so Kluge. Dies sei aber jedes Jahr so und nicht nur 2023.

Polizei am Anfang der Ermittlungen in Donaueschingen

Auch ob die drei Einbrüche an einem Wochenende in Wohnhäuser in Donaueschingen möglicherweise in Zusammenhang miteinander stehen, lasse sich bis jetzt noch nicht sagen, sagt Marcel Ferraro, ebenfalls Pressesprecher vom Polizeipräsidium Konstanz auf Nachfrage.

„Gezielte Einbrüche in Firmen sind extrem selten“, erklärt Marcel Ferraro, Kommunikationsmanager und Pressesprecher beim ...
„Gezielte Einbrüche in Firmen sind extrem selten“, erklärt Marcel Ferraro, Kommunikationsmanager und Pressesprecher beim Polizeipräsidium Konstanz. | Bild: Cian Hartung / Archivbild 2022

Die Polizei sei noch am Beginn ihrer Ermittlungen, die Spuren müssten zunächst gesichert und verglichen werden, ehe zu einer möglichen Einbruchserie eine Aussage getroffen werden könne. Würde zum Beispiel bei mehreren Einbrüchen das gleiche Werkzeug benutzt, könne das auf eine Serie schließen, so Ferraro.

Bargeld und Schmuck in Wohnhäusern

Die Ziele der Täter seien dabei meist die gleichen: Bargeld, Schmuck und sonstige Wertgegenstände. Nur sehr selten werde gezielt bei Firmen eingebrochen, um spezielle Waren zu stehlen und diese weiterzuverkaufen.

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Stattdessen seien Wohngebiete, Mehrfamilien- und Einfamilienhäusern im Fokus der Täter – und das jahresübergreifend. Besonders freistehende Häuser, die von außen unbewohnt aussehen und nicht von allen Seiten einsehbar sind, erschienen Einbrechern attraktiv, erklärt Marcel Ferraro.

Die Aufklärungsquote bei Einbrüchen im Jahr 2022 ist mit 16,8 Prozent für den Bereich des Polizeipräsidiumskonstanz geringfügig höher als für ganz Deutschland, gemäß der bundesweiten Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS). Dort liegt sie bei 16,1 Prozent laut der PKS.