Die nächste Corona-Zwangspause für Schüler und Lehrer in Bildungseinrichtungen der Region ist wohl nur eine Frage Zeit, sei es wegen einzelner Schüler und Lehrer, oder wegen ganzer Klassen, die in Quarantäne müssen, oder eben durch einen zweiten Lockdown. Dann wird das Thema Fernunterricht schnell wieder aktuell, so wie damals bei Lockdown Nummer eins. Der Unterschied ist jedoch, jetzt sind Schulen und Kitas besser vorbereitet. Vielerorts hat man sich mit technischen Möglichkeiten des Fernunterrichts und Videokonferenzen angefreundet und erprobt. Allerdings gibt es kein einheitliches Vorgehen. Jede Schule kann sich selbst ein System zusammenstückeln. Das funktioniert meist sogar ganz gut und ehrt alle Beteiligten, die dafür viel Energie und Zeit investiert haben. Effizient und zukunftsfähig finde ich dieses Prinzip aber nicht.
Für mich ist klar, das Thema ist einfach zu komplex, als dass jede Schule das alles selbst stemmen kann. Das sollte nicht deren Aufgabe sein. Vielmehr sehe ich die professionelle Entwicklung und Umsetzung bei echten IT-Experten, die nicht nebenbei Mathe oder Physik unterrichten. Die Lösung könnte eine moderne, einheitliche Lernplattform sein, zentral vom Land verwaltet, mit allen nötigen Funktionen und nur einem Zugang für Nutzer. Genau daran wird im Kultusministerium auch gearbeitet. Allerdings rechnet man erst im Jahr 2023 mit dem finalen Schliff, verbindlich wird diese ebenfalls nicht. Warum eigentlich? Die Einzellösungen haben aus meiner Sicht kaum Vorteile. 300.000 Laptops für Schüler sind ein richtiger und wichtiger Schritt in die digitale Zukunft, mindestens genau so konsequent sollte man jetzt aber auch den Ausbau der Lernplattform vorantreiben, mit neuem Ziel im Jahr 2021.