Der Frühling ist endlich da und mit den ersten wärmeren Sonnenstrahlen steigt die Lust auf ein kühles, cremiges Eis. Aber zu welcher Sorte greifen? Die Auswahl ist an den Eistheken im ganzen Schwarzwald-Baar-Kreis groß. Welche besonderen Eiskreationen erwarten uns in diesem Jahr? Und wie tief muss man im Kreis für eine Kugel Eis in die Tasche greifen? Wir haben nachgefragt.
Baileys und Tiramisu
Luis Pinto betreibt in St. Georgen das Eiscafé Cristallo. Aktuell hat er noch die „normalen Sorten“ im Angebot, wie er sagt. Und nur das halbe Sortiment von etwa zwölf Eisvarianten. Spätestens im Mai wächst das Angebot aber auf das etwa Dreifache, bis zu 35 Sorten verkauft er dann am Marktplatz. Dunkle Schokolade, Baileys und Tiramisu stehen dann wieder auf der Karte.

Aber auch Oreo und Kinder Bueno seien bei den Gästen beliebt. Neu im Sortiment hat Pinto auch Dubai Eis. Weil die Rohstoffe dafür im Einkauf teurer seien, sei auch die Kugel Eis hochpreisiger – 2,50 Euro koste die Kugel der Trendeissorte. Und auch Pistazie hat der Gastronom, der sein Eis selbst produziert, im Angebot – mit zwei Euro pro Kugel ist auch dieses teurer als eine Kugel der klassischen Eisvarianten für 1,70 Euro.
Schwarzwald statt Dubai
Im Eiscafé Zampolli in Villingen stellt sich Cesare Gianotti ebenfalls schon auf den Sommer ein. Und plant die Sorten für die kommenden Monate. Eine Idee verrät er vorab: „Dieses Jahr wollen wir Cremino Schwarzwald anbieten.“ Das Eis sei angelehnt an die Schwarzwälder Kirschtorte. „Ich hoffe, das wird der Trend dieses Jahr“, so Gianotti.
Pistazie und Granatapfel
Dubai Eis sucht man bei Zampolli jedoch vergeblich. Stattdessen hat Gianotti die Sorte Crema mediterraneo mit Pistaziencreme und Granatapfel im Sortiment. Und auch Pistazieneis gibt es bei Zampolli in der Rietstraße. Ansonsten setzt Gianotti aber eher auf die klassischen Sorten wie Schokolade, Vanille, Erdbeere und Banane. „Das mögen die Leute immer“, sagt er.

Gleicher Preis für alle
Der Preis für alle Eissorten ist dabei derselbe: 1,80 Euro kostet die Kugel hier. „Sonst kommen wir bei verschiedenen Preisen ganz durcheinander. Für alle der gleiche Preis, das ist unsere Philosophie“, sagt Gianotti.
Wie viele andere Eisdielen auch hat der Zampolli-Chef den Preis für die Kugel Eis in diesem Jahr erhöht. „Die Preise werden überall teurer“, sagt er. Nicht nur in den Eisdielen. Was diese jedoch trifft, ist die Rückkehr zur höheren Mehrwertsteuer und die höheren Preise für die Zutaten – Kakao etwa sei innerhalb eines Jahres um 40 Prozent teurer geworden. Für Vanille zahlt Gianotti mit 350 bis 400 Euro pro Kilo fast das doppelte wie noch vor ein paar Jahren.
Zutatenpreise sind gestiegen
Auch Sahne, Milch und Zucker, essentielle Zutaten bei der Eisproduktion, seien teurer geworden. Zudem muss der Gastronom gestiegene Energie- und Personalkosten einkalkulieren. „Letztes Jahr habe ich trotz der gestiegenen Mehrwertsteuer keine Preiserhöhung beim Eis gemacht“, sagt Gianotti. Das habe er aber am Ende des Jahres zu spüren bekommen.
Das Geheimnis um die Sorten
In Donaueschingen tüftelt Roberto Da Ros bereits an neuen Eissorten. Verraten will er allerdings noch nichts. Nur so viel: Dubai-Eis und neue Premiumsorten soll es geben. „Es kommen viele Neuheiten. Aber noch ist es zu früh, zu verraten, was.“

Großes Angebot im Sommer
Ab Mitte April, wenn es draußen wärmer wird, sollen die Gäste im Gran Café Vittoria dann in den Genuss der neuen Sorten kommen. Und auch von einem breiteren Sortiment in der Karlstraße wählen dürfen: 16 Sorten hat der Gastronom derzeit im Angebot, 29 sollen es dann im Sommer werden. Eine Kugel kostet 1,70 Euro. Für die Premiumsorten kommt aufgrund der teureren Zutaten 20 Cent Aufschlag dazu.

Kinder Bueno, Giotto und Baklava
Auch für Mustafa Khalil darf in diesem Jahr die Trendsorte Dubai nicht fehlen, selbst zubereitet mit frischen Pistazien. „Das Dubai-Eis läuft bei mir sehr gut“, sagt Khalil, der in der Niederen Straße in Villingen das Eiscafé La Dolce Vita betreibt. Aber auch andere neue Sorten hält er bereit, etwa Kinder Bueno, Giotto, Biscotti oder auch Baklava-Eis.
Ausgefallenere Sorten in VS
Daneben geht er gerne auf Kundenwünsche ein: So hat er aktuell Mojito-Eis im Angebot, mit Limette und frischer Minze. Aber auch an Aperol- und an Hefeweizen-Eis hat er sich schon versucht. „Die Kunden kommen mit verschiedenen Wünschen“, sagt er. Wenn möglich, versuche er, diese auch umzusetzen.
Veganes Eis ein Thema
„Im Sommer, wenn es richtig heiß ist, dann läuft das Fruchteis am besten“, sagt Khalil. Mit Limette und Tropical-Eis hat er bereits jetzt die Sommersorten mit im Sortiment. Fruchtsorten wie Wassermelone, Erdbeere und Mango seien zudem vegan, also ohne Milch produziert. Auch das sei ein zunehmendes Thema bei den Kunden.
Preislich hat sich Khalil dazu entschieden, am Vorjahrespreis festzuhalten: 1,50 Euro kostet die Kugel Eis im La Dolce Vita. „Ich mache das Eis selbst, daher lohnt es sich“, erklärt er. Dabei hat er insbesondere die jüngere Generation im Blick: „Vor allem wegen der Schüler bleibt es bei 1,50 Euro“, sagt er. Und überlegt, im Sommer diese sogar mit speziellen Angeboten gezielt anzusprechen.
Softeis und gutes Wetter
Außerdem hat sich Khalili in diesem Jahr eine neue Softeismaschine zugelegt. Mit eigenem Eis bestückt kann Kahlili hier zwei Eissorten mischen. Typischerweise Schoko und Vanille, aber auch andere Sorten wären möglich, so der Gastronom.
Zudem hofft Khalil auf gutes Wetter im Sommer, schließlich sei dies wichtig fürs Geschäft. Bei schlechtem Wetter hätten die Kunden – verständlicherweise – weniger Lust auf ein Eis.