Ein Ex-Soldat hält am 23. Januar 2024 ein ganzes Dorf in Atem, als er sich einer Zwangsräumung widersetzt.
Der Mann verschanzt sich über zwölf Stunden lang in seinem ehemaligen Wohnhaus in Unterkirnach, verschüttet dort mehr als 80 Liter Benzin und droht, das Gebäude anzuzünden. Wie sich herausstellt, verfügt er in dem Haus über Sprengstoff und ein ganzes Waffenarsenal.
Stundenlang zieht sich das Tauziehen mit der Polizei hin, bis der Mann schließlich aufgibt, sich einem großen Polizeiaufgebot stellt und festgenommen wird.
Prozessauftakt am 21. August geplant
Nun steht fest, wann die juristische Aufarbeitung des Falles vor dem Amtsgericht Villingen-Schwenningen folgt. Am 21. August 2024 um 9.30 Uhr ist der Prozessauftakt im Gerichtsgebäude in VS-Villingen geplant, informiert Gerichtssprecher David Böhm.
Der Angeklagte befinde sich schon länger nicht mehr in Untersuchungshaft. Diese habe ohnehin nur relativ kurz vom 24. Januar bis 9. Februar gedauert, informiert Böhm weiter.
Zum Prozess seien der Pflichtverteidiger des Angeklagten, neun Zeugen und ein Sachverständiger geladen.
Vorbereitung eines Explosionsverbrechens?
Zu befinden hat das Gericht insbesondere über den Vorwurf der Vorbereitung eines Explosionsverbrechens. Das Strafgesetzbuch sehe hierfür eine Freiheitsstrafe von mindestens sechs Monaten bis zu fünf Jahren vor.
Doch das sei noch nicht alles, so Böhm. So werde dem Mann unter anderem ein Vergehen gegen das Tierschutzgesetz vorgeworfen – er solle einer Katze in den Kopf geschossen haben. Zudem gehören Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte in einem besonders schweren Fall in Tateinheit mit Bedrohung und Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten zu den Anklagepunkten.
Das 240 Quadratmeter große Haus und das insgesamt 1000 Quadratmeter große Grundstück musste nach der dramatischen Zwangsräumung ausgeräumt und gesäubert werden. Nach Angaben des Hauseigentümers im April 2024 musste ein Entschärfungskommando dabei noch ein weiteres Mal anrücken, denn dort sei man nach den ersten Waffenfunden noch auf weitere Handgranaten gestoßen.